Schwäbische Zeitung, 16.03.2012

Bepo übergibt 2000 Unterschriften
BIBERACH / STUTTGART / SZ (eis) – Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat mehr als 2000 Unterschriften von Beschäftigten der Bereitschaftspolizei (Bepo) in Baden-Württemberg an Ministerpräsident Winfried Kretschmann übergeben. „Wir wollen klar machen, dass wir von der Mischung Schule und Einsatzgruppe an den Standorten der Bepo überzeugt sind“, sagt Berthold Kibler, Vorsitzender der DPolG-Kreisverband Bereitschaftspolizei Biberach.
Damit wehrt sich die Gewerkschaft gegen die geplante Trennung dieser Abteilungen. Die Gewerkschaft würde sich nicht generell gegen Reformen sträuben, sagt Kibler, aber in diesem Fall sehe man die Vorteile einfach nicht. Die derzeitige Struktur habe sich bewährt. „Wir waren schon überrascht, dass die Reform vor allem die Bereitschaftpolizei so stark betrifft“, sagt Kibler. Sie habe sich in den vergangenen Jahren immer wieder selbst reformiert.
Nur mit einer Mischung aus Schule und Einsatzabteilung könne den zukünftigen Kollegen ein wohnortnaher Einsatz gewährt werden. „Der nächste Bereitschaftspolizei-Standort ist Göppingen, das ist 100 Kilometer entfernt.“ Aber nicht nur für die jungen Kollegen würde die reformierte Bereitschaftspolizei zum Problem. „Wir gehen davon aus, dass wir in Biberach Schulstandort bleiben“, sagt Kibler. Durch diese Stärkung des Schulstandortes würden zwar mehr Lehrer in Biberach benötigt, aber für viele Mitarbeiter vom Stammpersonal bedeute dies, einen neuen Einsatzort mindestens 100 Kilometer von zu Hause entfernt. „So bleibt viel Arbeitszeit wortwörtlich auf der Strecke.“
Kibler befürchtet eine Schwächung des oberschwäbischen Raums. „Das Innenministerium soll seine Reform einfach nochmal überdenken“, wünscht sich der Polizeigewerkschafter.

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