Auerbacher Zeitung
Arbeiten am neuen Polizeirevier in Auerbach ruhen – Polizei in Sachsen steht vor Strukturwandel
Polizeiobermeister André Ordnung vor dem Auerbacher Revier.
Auerbach. Eigentlich hätte die Polizei ihr neues Revier in Auerbach, das ehemalige Finanzamt an der Schulstraße, im kommenden Jahr beziehen sollen. Doch auf der Baustelle tut sich gar nichts mehr. „Die politischen Entscheidungen, wo bei der Polizei Stellen abgebaut werden, stehen aus. So lange das nicht feststeht, werden wir nicht weiter investieren“, erklärt Michael Haas, Leiter der Niederlassung Zwickau des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).
Polizeioberrat Peter Ungethüm, seit 1. Oktober Leiter des Auerbacher Reviers, trägt die Situation mit Fassung: „Die Bedingungen im alten Gebäude sind sicher nicht die besten, aber wir kommen zurecht. Natürlich würde ich mir wünschen, dass wir in ein neues Revier umziehen können, aber das ist von der künftigen Struktur der Polizei in Sachsen abhängig.“ Der neue Standort an der Schulstraße würde vor allem ein großzügigeres Umfeld mit mehr Parkplätzen und einer ordentlichen Ausfahrt sowie bessere Bedingungen für die Beamten einerseits und für die Bürger andererseits bieten.
Ungethüm ist Vorgesetzter für 170 Beamte, ihm unterstehen das Leitrevier in Auerbach, die Reviere in Reichenbach und Klingenthal sowie die Polizeiposten in Falkenstein und Treuen. In Auerbach konzentriert ist die Kriminalpolizei mit 40 Beamten in der Fahndungsgruppe. Bevor Ungethüm nach Auerbach kam, war er Leiter des Autobahn-Polizeireviers in Reichenbach. Als ausgebildeter Verkehrspolizist setzt er Schwerpunkte bei der öffentlichen Sicherheit und der Straßenverkehrssituation. „In besonderer Verantwortung sind wir aber auch, was die Grenzkriminalität betrifft.
Ungethüm ist seit 1976 bei der Polizei. Er stammt aus Schönheide, wohnt jetzt aber zusammen mit seiner Lebensgefährtin in Werdau. Der Polizist ist leidenschaftlicher Motorradfahrer, er nennt eine Suzuki, eine Harley Davidson und eine Honda sein Eigen.
In enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizei müssen wir unter anderem Drogendelikte und Kupferdiebstähle in den Griff bekommen.“ Beitragen sollen dazu Fahndungskontrollen, die fürs kommende Frühjahr in Zusammenarbeit mit dem Polizeirevier Aue ins Auge gefasst sind. „Weil wir immer weniger werden, müssen wir Technik und Personal bündeln.“ Den erzieherischen Wert von Verkehrskontrollen, bei denen die Fahrzeugführer sofort nach einer Geschwindigkeitsübertretung zur Verantwortung gezogen werden, schätzt Ungethüm als „um ein vielfaches höher“ ein, „als wenn sie zwei Monate später einen Brief von der Bußgeldstelle bekommen“.
Von Heike Mann
Erschienen am 03.11.2010