BILD, 23.07.2010
Galatasaray gegen Fenerbahce im Borussia-Park
Von UWE WOJTUSCHAK
Es sollte ein friedliches Fußballfest der beiden türkischen Spitzenclubs Galatasaray und Fenerbahce werden. Doch jetzt liegt Galatasaray-Fan Kijmet Y. (19) aus Remscheid im Krankenhaus. Mit Verbrennungen dritten Grades!
DER FEUER-HORROR IM STADION – WIE KONNTE DAS PASSIEREN?
Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer hatte die Partie der beiden Istanbul-Clubs vor 34 191 Zuschauern im Borussia-Park in Mönchengladbach angepfiffen.
Nach einer halben Stunde die erste Unterbrechung: Fans aus beiden Lagern hatten Feuerwerkskörper gezündet. „Es war eine extreme Situation“, sagte Polizeisprecher Willy Theveßen. Trotzdem wurde das Spiel wieder angepfiffen.
Theveßen: „Im Falle eines Abbruchs hätte die Gefahr bestanden, dass die Fans das Spielfeld stürmen. Dafür wollten wir gewappnet sein, mussten erst Verstärkung anfordern.“
Kijmet hat noch zwei Operationen vor sich. Dabei soll Haut aus ihren Beinen auf den Rücken transplantiert werden. Die Ärzte hoffen, dass sie ganz gesund wird.
Nach der Polizei-Bilanz (drei Verletzte, sieben Festnahmen) gab es deutliche Kritik von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Chef Rainer Wendt: „Die Polizei kann so eine Veranstaltung nicht verhindern und hat hinterher die Arschkarte gezogen.“