Autoklau
Innenminister de Maizière hat seinen Privatwagen wieder
Der Innenminister kann aufatmen: Die Polizei hat seinen kürzlich gestohlenen Wagen
wiedergefunden. Die Beamten stoppten einen Mann in dem Auto vor der polnischen Grenze –
er wurde nach einem Fluchtversuch festgenommen.
Görlitz – Auch der oberste Sicherheitsbeauftragte der Republik ist nicht vor Diebstahl sicher. Innenminister
Thomas de Maizière (CDU) ist Opfer von Autodieben geworden – doch nun konnte sein Privatwagen
sichergestellt werden.
Bei einer Polizei-Kontrolle auf der Autobahn 4 zwischen Bautzen und Görlitz in Sachsen wurde das auf de
Maizière zugelassene Auto am Mittwochabend entdeckt – exakt an jener Stelle, an der der Minister vor
wenigen Wochen selbst an einer Polizeiaktion gegen Autodiebe teilgenommen hatte. Einen
entsprechenden Bericht des Senders „Radio Lausitz“ bestätigte die Polizeidirektion Oberlausitz-
Niederschlesien am Donnerstag.
Am Steuer des am Dienstag gestohlenen Wagens saß ein 33-jähriger Pole. Er wurde nach einem
Fluchtversuch festgenommen.
Polizeisprecher Marcel Wita zufolge hatte die groß angelegte Kontrolle nichts mit dem prominenten
Besitzer des Autos zu tun. „Wir hatten einen Hinweis erhalten, dass an diesem Abend gestohlene
Fahrzeuge nach Polen gebracht werden sollten.“ Deshalb seien zahlreiche Beamte präsent gewesen. Es sei
immer ein bisschen Glück im Spiel, wenn Täter ins Netz gingen.
Erst später habe sich herausgestellt, dass der Dieb von de Maizières Wagen in die Falle gegangen war.
Möglicherweise hatten die Kriminellen bewusst den Zeitpunkt des deutschen WM-Halbfinalspiels gewählt,
weil sie weniger Polizei auf den Straßen vermuteten. Das Ministerium sagte auf Anfrage, der
Innenminister sei als Privatperson betroffen.
Wagen in Dresden gestohlen
Der Privatwagen de Maizières war am Dienstag im Dresdner Stadtteil Neustadt gestohlen worden. Die
Diebe hatten zwischen 21.15 und 23.20 Uhr zugeschlagen. Die „Leipziger Volkszeitung“ berichtete, dass
der Wagen zwar auf den Minister zugelassen war, aber von seiner Tochter gefahren wurde. Der Wagen
war laut Polizei ein reines Privatauto ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen.
Erst Ende Juni hatte de Maizière in Sachsen angekündigt, es werde in Ostdeutschland entlang der Grenzen
groß angelegte Polizeieinsätze gegen international agierende Autodiebe und -schieber geben.
kgp/dpa/ddp

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