Nr. 41 Berlin, 20.Oktober 2011
I n h a l t :
forsa-Umfrage ergibt weitere Imageverbesserung für Beamte
und öffentlichen Dienst –Heesen: „Gerade in Zeiten der
Krise setzt sich Leistung letztlich durch – gegen alle Klischees“ +++
dbb: Steuervereinfachungsvorschläge sind machbar +++
Symposium am 30. November 2011 in Köln: Pflege funkt SOS +++
dbb bundesfrauenvertretung unterstützt gesetzliche Quotenregelung –
Wildfeuer: Förderung kommt vor Sanktion +++
Aus Bundesländern und Mitgliedsgewerkschaften
BBW bekräftigt ablehnende Haltung zu Sparplänen der
Landesregierung+++
tbb startet Umfrage zur Personalsituation in Thüringer Behörden +++
DPVKOM fordert Verbesserung des Arbeitnehmerdatenschutzes +++
VBE: Für Bildungsrepublik Weichen auf Grün stellen +++
DPhV für bessere Vergleichbarkeit des deutschen Abiturs –
Meidinger: Vorschlag eines Kernabiturs ist aber kaum umsetzbar +++
Namen und Nachrichten +++
forsa-Umfrage ergibt weitere Imageverbesserung für Beamte und öffentlichen Dienst –
Heesen: „Gerade in Zeiten der Krise setzt sich Leistung letztlich durch – gegen alle Klischees“
(dbb) „Je stärker globale Krisen die Bürgerinnen und Bürger verunsichern, desto mehr Vertrauen setzen sie in die Verlässlichkeit und Qualität staatlicher Dienstleistungen. Na-türlich hat der öffentliche Dienst weiter mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, aber Leistung setzt sich letztlich durch – gegen alle Klischees“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Peter Heesen bei der Vorstellung der Umfrage am 20. Oktober 2011 in Berlin.
„
Das Beamtentum gilt als Inbegriff des Staats-wesens und seiner Leistungsfähigkeit“, sagte Heesen. „Umso erfreulicher ist es, wie über-wiegend positiv ‚die Beamten‘ inzwischen cha-rakterisiert werden: 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger finden die Beamten pflichtbewusst, 77 Prozent verantwortungsbewusst, 74 Prozent zuverlässig, 71 Prozent rechtschaffen, 67 Prozent hilfsbereit und 66 Prozent kompetent.“ Diese Werte spiegeln sich auch in dem jährlich erstellten Berufe-Ranking. Neben klassischen Staatsdienern wie Feuerwehrmännern, Polizisten oder Lehrern gehören die Beamten dabei zu den größten Gewinnern der letzten Jahre.
„Gerade unter Jugendlichen und Berufseinstei-gern hat der öffentliche Dienst ein durchaus positives Image“, so Heesen. 61 Prozent der 14- bis 18-Jährigen können sich laut Studie eine berufliche Zukunft im öffentlichen Dienst vorstellen. Von diesen haben 63 Prozent schon eine Vorstellung über eine spezielle Behörde oder öffentliche Einrichtung. Bei den 16- bis 30-Jährigen, die bereits im Staatsdienst tätig sind, gaben 86 Prozent an, ihre Berufswahl nicht bereut zu haben. Fast zwei Drittel haben den öffentlichen Dienst als Arbeitgeber schon weiterempfohlen.
„Angesichts der Überalterung des öffentlichen Die(dbb) Der langfristige Trend einer nachhal-tigen Imageverbesserung des öffentlichen Dienstes hält an. Das geht aus der aktuellen „Bürgerbefragung öffentlicher Dienst 2011“ hervor, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des dbb beamtenbund und tarifunion zum fünften Mal durchgeführt hat.
nstes sollten wir diese Chance nutzen und jetzt frischen Wind und neue Leute in die Verwaltung bringen. Die staatlichen Stellen müssen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Nachwuchskräfte eine berufliche Zukunft im öffentlichen Dienst haben“, so Heesen.
Die Umfrage zum Download unter www.dbb.de
(01/41/11)
dbb: Steuervereinfachungsvorschläge sind machbar
(dbb) Steuervereinfachungen sind nach Auffassung des dbb ohne großen finanziellen Aufwand machbar. „Wie das Steuerrecht zu vereinfachen ist, hat der rheinland-pfälzische Finanzminister Dr. Carsten Kühl dargelegt“, sagte der stellvertretende dbb Bundesvorsit-zende Dieter Ondracek am 14. Oktober 2011. Kühl hatte gemeinsam mit Amtskolleginnen und -kollegen aus Hessen, Schleswig-Holstein und Bremen der Öffentlichkeit am selben Tag zehn Änderungen zum Thema „Steuervereinfachung“ präsentiert.
Ondracek dazu: „Die Vorschläge können tat-sächlich zu Erleichterungen für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Steuerverwaltung führen. Wir empfehlen deshalb dem Gesetz-geber, sie rasch aufzugreifen.“
Ganz ausdrücklich begrüße der dbb die ange-regte Anhebung der steuerlichen Pauschbeträge für behinderte Menschen um 30 bis 50 Prozent: „Dies entspricht einer Forderung unseres gewerkschaftlichen Dachverbandes.“ Eine Erleichterung für Betroffene und Steuer-verwaltung stelle auch die geplante Neuregelung des Abzugs und Nachweises von Pflegekosten dar, so Ondracek weiter.
„Die vorgesehene Neustrukturierung des steu-erlichen Abzugs von Unterhaltsleistungen wird vom dbb positiv bewertet. Bisher hatte die Steuerverwaltung erhebliche Probleme, Aus-landssachverhalte auf ihre Stimmigkeit zu prü-fen“, sagte der dbb Vize. Die Neuregelung sieht vor, dass künftig nur noch Unterhaltszahlungen an Bedürftige im Inland steuerlich abgezogen werden können. Einen Vereinfachungseffekt macht Ondracek auch in der geplanten Aufteilung des Arbeitnehmer-Pauschbetrages von 1.000 Euro in eine Pauschlale für Fahrten (560 Euro), Arbeitsmittel (140 Euro) und übrige Werbekosten wie etwa Gewerkschaftsbeiträge und ähnliche (300 Euro) aus. „Die neue Regelung ist zielgenauer und erspart den Steuerbürgern die Belegsammelei“, so Ondracek. Als „akzeptabel“ bezeichnete er die Einführung eines nicht abziehbaren Sockelbetrages von 300 Euro bei haushaltsna-hen Handwerkerrechnungen, da damit Bürger und Steuerverwaltung vom aufwendigen Nachweis von Kleinbeträgen entlastet würden.
(02/41/11)
Symposium am 30. November 2011 in Köln: Pflege funkt SOS
(dbb) dbb tarifunion und dbb akademie setzen ihre erfolgreiche Reihe von Symposien am 30.November 2011 mit der Veranstaltung „Pflege funkt SOS – Gesundheitsschutz und de-mografischer Wandel im Krankenhaus“ in Köln fort.
Das Symposium ist Teil einer aktuellen Kam-pagne der dbb tarifunion gegen die Rotstiftpolitik an deutschen Krankenhäusern und Pflege-einrichtungen, die schon heute Einschränkungen bei pflegerisch notwendigen Maßnahmen nach sich zieht. Denn allein in den vergangenen 15 Jahren wurden rund 50 000 Vollzeitstellen in der Krankenhauspflege abgebaut.
dbb tarifunion und dbb akademie bieten in Köln ein Programm mit hochkarätigen Rednern und Diskutanten. Neben den 1. und 2. Vorsitzenden der dbb tarifunion, Frank Stöhr und Willi Russ, werden Ulrich Silberbach, stellvertretender Vorsitzender der dbb tarifunion, Prof. Dr. Michael Isfort, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (dip) und Her-ausgeber des Pflegethermometers, Günther Pauli, Diplom-Pädagoge beim Institut für Be-triebliche Gesundheitsförderung (BGF), sowie ein Arbeitgebervertreter mit den Teilnehmern diskutieren und ihre Ansichten vertreten.
Das Symposium findet am 30. November 2011 ab 10:30 Uhr im Hotel Pullman Cologne, Köln statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro. Darin sind Kaffee, das Mittagessen und die Ta-gungsunterlagen enthalten. (Anmeldungen ab sofort bei der dbb akademie, Daniela Fischer, E-Mail: d.fischer@dbbakademie möglich.)
(03/41/11)
dbb bundesfrauenvertretung unterstützt gesetzliche Quotenregelung –
Wildfeuer: Förderung kommt vor Sanktion
(dbb) Die dbb bundesfrauenvertretung hat die geplante Einführung einer flexiblen Quotenre-gelung zur Steigerung des Frauenanteils in den Führungsetagen börsennotierter Unternehmen grundsätzlich begrüßt. „Es ist immerhin ein kleiner erster Schritt in die richtige Richtung“, sagte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, am 20. Oktober 2011. Aber auch im öffentlichen Dienst sollte über die Einführung einer Min-destquote für weibliche Beschäftigte diskutiert werden.
„Die Vorschläge der Ministerien zielen lediglich auf die Probleme in der Wirtschaft ab. Dabei zeigt sich in den öffentlichen Verwaltungen ein vergleichbares Bild. Auch in den Bereichen des öffentlichen Dienstes, in denen überwiegend Frauen arbeiten, übernehmen vornehmlich Männer die Führung. Frauen stellen das Gros der Lehrkräfte an Schulen. Die Direktorenposten sind jedoch kaum weiblich besetzt. In Krankenhäusern sind überwiegend Frauen be-schäftigt, der Chefarzt ist jedoch fast immer ein Mann. Auch hier sind rechtlich begründete Muss-Vorschriften notwendig“, so die Vorsit-zende.
Gleichzeitig warnte Wildfeuer aber vor zu star-ren Quotenregelungen und fehlgeleiteten Sanktionen. „Mit einfallslosen Geldbußen setzt man keine Quote durch. Förderung muss vor Sanktion stehen. Wir brauchen positive Anreize, um die Unternehmenskultur zu verändern.“
(04/41/11)
Aus Bundesländern und Mitgliedsgewerkschaften
BBW bekräftigt ablehnende Haltung zu Sparplänen der Landesregierung
(dbb) Der Landesvorstand des BBW – Beamtenbund Tarifunion (BBW) hat am 19. Oktober 2011 seine ablehnende Haltung zu den Sparplänen der Landesregierung bekräftigt. Ein Zu-griff auf das Portemonnaie der Beamten sei im Hinblick auf die massiv gestiegenen Steuereinnahmen nicht akzeptabel, zumal die grün-rote Landesregierung an anderer Stelle das Geld mit vollen Händen ausgebe, fasste BBW-Chef Volker Stich die Stimmung in dem Gre-mium zusammen.
Die Botschaft des BBW-Landesvorstands, nachdem BBW-Chef Stich über den Inhalt der Sondierungsgespräche mit Regierungschef Kretschmann, Finanzminister Schmid und den Vorsitzenden der Regierungsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD berichtet hatte: Ein deutliches Nein zu einer verzögerten Besol-dungs- und Versorgungsanpassung in 2012 und ein genauso klares Nein zu Eingriffen bei der Beihilfe. Dennoch signalisierte Stich weiter Ge-sprächsbereitschaft. Allerdings liege jetzt der Ball im Spielfeld der Landesregierung.
Presseberichte, in denen BBW-Chef Stich ver-kürzt wiedergegeben wurde, hatten die Stim-mung im Landesvorstand des BBW zusätzlich angeheizt. Neu ist der Ärger nicht, denn seit bekannt ist, dass die Landesregierung im Haushalt 2012 den Beamten einen dreistelligen Millionenbetrag abverlangen will, formiert sich unter den Betroffenen im Land zunehmend der Protest. Keine Beamtin, kein Beamter zeigt Verständnis dafür, dass bei den Beamten trotz sprudelnder Steuereinnahmen gespart werden soll. Stich unterstich noch einmal: Beamten Sonderopfer abzuverlangen, sei der falsche Weg.
(05/41/11)
tbb startet Umfrage zur Personalsituation in Thüringer Behörden
(dbb) Der tbb nimmt den von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Finanzminister Wolfgang Voß angekündigten Stellenabbau im Thüringer Landesdienst zum Anlass für eine Umfrage bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landes. Grund der Umfrage ist die Annahme, dass bereits der gegenwärtig noch verfügbare Personalstamm weder auf der kommunalen noch auf der Landesebene genügt, um alle Aufgaben sachgerecht zu bearbei-ten. Der tbb bittet alle Kolleginnen und Kollegen um Unterstützung.
In den nächsten Jahren wird etwa jede fünfte Stelle im Thüringer Landesdienst wegfallen, hatte Lieberknecht angekündigt und als Ziel die Zahl von 40 000 Bediensteten genannt, die das Land erreichen müsse. Thüringen hatte nach Angaben des Landesamtes für Statistik im vergangenen Jahr noch 51 300 Bedienstete in Behörden, Gerichten und anderen unmittelbaren Landeseinrichtungen.“
Der tbb beamtenbund und tarifunion thüringen spricht sich gegen den geplanten Abbau von Personal in Thüringer Behörden aus. Um aus-sagekräftig und fundiert argumentieren zu können, hat er nun den Fragebogen mit insge-samt 8 Fragen zusammengestellt, den die Kolle-ginnen und Kollegen ausfüllen sollen. Einsendeschluss ist der 30. November 2011. (Mehr Infos unter
www.thueringer-beamtenbund.de)
(06/41/11)
DPVKOM fordert Verbesserung des Arbeitnehmerdatenschutzes
(dbb) „Der vom Bundesinnenministerium vorgelegte Gesetzesentwurf zur Regelung des Be-schäftigtendatenschutzes ist aus Sicht der Arbeitnehmer völlig unzureichend. Er muss dringend nachgebessert werden, insbesondere hinsichtlich der Regelungen für die Be-schäftigten in Call-Centern.“ Das stellte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM), Karlheinz Vernet Kosik, am 17. Oktober 2011 fest.
So beinhalte der überarbeitete Gesetzesentwurf des Bundesdatenschutzgesetzes unter anderem die Regelung, dass die Beschäftigten von Call-Centern nur generell darüber informiert werden müssen, dass der Arbeitgeber Kontrollen ihrer Tätigkeit vornimmt. Über den Zeitpunkt oder den Zeitraum, zu dem die Kontrollen durchgeführt werden, muss der Mitarbeiter hingegen nicht unterrichtet werden. „Bleibt diese Formulierung, können Arbeitsleistung und Verhalten der Call-Center-Beschäftigten permanent überwacht werden. Das lehnen wir ab. Wir fordern, dass eine Aufzeichnung und Auswertung von Telefongesprächen zur Qualitätssicherung nur stichprobenartig und anlassbezogen durchgeführt werden darf“, so Vernet Kosik. Dafür müsse dann auch eine schriftliche Einwilligung des Beschäftigten vorliegen, die jederzeit widerrufen werden kann. Dies ist im vorgelegten Gesetzesentwurf bislang nicht vorgesehen.
(07/41/11)
VBE: Für Bildungsrepublik Weichen auf Grün stellen
(dbb) „Vom Gespräch zwischen Bundeskanzlerin und Kultusministern erwartet der VBE ein klares Signal, die Bildungsrepublik endlich anzupacken und es nicht weiter bei Worthülsen zu belassen“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann, am Vortag des Treffens (19. Oktober 2011).
„Es ist hohe Zeit, die Blockaden zwischen Bund und Ländern im Bildungsbereich zu beenden. Bildung ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Föderales Einzelkämpfertum ist ebenso fehl am Platze wie bildungspolitische Wohltäterei des Bundes. Bund und Länder müssen ihren Be-schluss gemeinsam umsetzen, bis 2015 die Investitionen in Bildung und Forschung auf zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen.“
Beckmann weiter: „Für den VBE steht daher ganz oben auf der Agenda, das Kooperations-verbot zwischen Bund und Ländern im Bil-dungsbereich zu stoppen und die gemeinsame Finanzierung strategischer Bildungsaufgaben zu ermöglichen.“
(08/41/11)
DPhV für bessere Vergleichbarkeit des deutschen Abiturs –
Meidinger: Vorschlag eines Kernabiturs ist aber kaum umsetzbar
(dbb) Als sehr erfreulich hat der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes (DPhV), Heinz-Peter Meidinger, die vom Aktionsrat Bildung geäußerte Absicht bezeichnet, nicht auf Hochschuleingangsprüfungen, sondern auf eine stärkere Vergleichbarkeit von Abiturprüfun-gen zu setzen. In dem aktuellen Gutachten des Rates werde zu Recht – bei allen beklagens-werten Leistungsunterschieden zwischen den Bundesländern – eingeräumt, dass das Abitur nach wie vor den höchsten Prognosewert hinsichtlich eines späteren Studienerfolgs hat.
Den Vorschlag für ein an einem Tag zu schrei-bendes „Kernabitur“ in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch in Form von kompe-tenzorientierten Multiple-Choice-Tests hält Meidinger aber für wenig zielführend. „Bei einem geplanten Ergebnisteil von zehn Prozent stehen Aufwand und Ertrag in keinem Verhält-nis.“ Die vom Aktionsrat geforderte Institution, die in der Lage ist, dreimal 250 000 Abiturar-beiten in kürzester Zeit extern zu korrigieren, müsste mehrere Tausend Mitarbeiter umfassen, gab der DPhV-Chef zu bedenken. Außerdem graue ihm bei dem Gedanken, ein Deutschabitur in Form einer Führerscheinprüfung zu konzipie-ren.
Der Philologenverband trete stattdessen für eine stärkere Standardisierung der Landeszent-ralabiturprüfungen durch die gerade erarbeite-ten Bildungsstandards ein. Auch könnten die Regelungen über verbindliche Abiturfächer und die Notenerhebung in der Oberstufe angeglichen werden. Zudem sei eine stärkere Objektivierung der Abiturnoten durch eine Zweitkorrektur an einer anderen Schule ein sinnvoller Weg.
(09/41/11)
Namen und Nachrichten
(dbb) Der dbb hat erstmals an der Arbeits-schutzmesse A+A vom 18. bis 21. Oktober 2011 in Düsseldorf teilgenommen. Die Messe findet alle zwei Jahre statt und ist eine der größten ihrer Art. In diesem Jahr waren 1 597 Aussteller aus 54 Nationen vertreten. Die Fachmesse wurde von einem Kongress für sicheres und gesundes Arbeiten begleitet. Schwerpunkte der A+A 2011 waren die Themen Persönlicher Schutz (Schutzkleidung, Schutzausrüstungen, Corporate Fashion), Gesundheit bei der Arbeit (Prävention, Arbeitsgestaltung/ Ergonomie) und betriebliche Sicherheit (betrieblicher Brand- und Katastrophenschutz, betrieblicher Umweltschutz, Mess- und Regeltechnik).
Am 17. Oktober 2011 traf die Vorsitzende der dbb jugend Sandra Hennig mit dem Bundestagsabgeordneten Till Seiler (Bündnis90/Die Grünen) zu einem Ar-beitsgespräch zusammen. Auf der Agenda stand unter anderem die Förderung des Ehrenamtes. „Wir treten seit langem dafür ein, dass auch ehrenamtliches Engage-ment in der Gewerkschaftsarbeit besser gefördert wird“, sagte Hennig. „Dazu ge-hört beispielsweise, dass auch diese Tä-tigkeit in die Steuerbefreiungstatbestände aufgenommen wird. Daher thematisieren wir das immer wieder in den Gesprächen mit Abgeordneten.“ Weitere Themen des Gesprächs waren der Kinder- und Jugendhilfe-plan, für dessen Erhalt und Ausweitung sich Hennig aussprach, sowie der notwendige Aus-bau von Kinderbetreuungsplätzen.
Mit der Entscheidung, die Weihnachtsgeldkür-zung für Beamte rückgängig zu machen, hat der Bund nach Auffassung des dbb hamburg „eine Vorbildfunktion für seine Beamtenschaft im Vergleich zu den Landesbeamten“ übernommen. Landesvorsitzender Rudolf Klüver sagte am 18. Oktober 2011: „Daran sollte sich Hamburg ein Beispiel nehmen und seine Beamten nicht andauernd brüskieren. Wir haben vor diesem Hintergrund die Erwartung, dass die SPD-Mehrheitsfraktion in der Bürgerschaft nochmals in sich geht und ihre vorgesehene Entscheidung im Hinblick auf den Gesetzentwurf zur Kürzung bzw. Streichung der Sonderzahlung revidiert.“ Der vom Hamburger Senat eingebrachte Gesetzentwurf führe bei den Beamten zu Frustration und Demotivierung und mindere die Attraktivität für gute neue Kräfte, sich im öffentlichen Dienst zu bewerben.
Die Steuersünder-CD mit Informationen aus Luxemburg könnte nach Schätzungen der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG) 800 bis 900 Millionen Euro Mehreinnahmen bringen. Bei 3.000 Datensätzen sei eine solche Schätzung wohl nicht falsch, sagte der DSTG-Vorsitzende Thomas Eigenthaler im ZDF (17. Oktober 2011). Er könne sich gut vorstellen, dass „noch weitere CDs in der Pipeline sind“, so Eigenthaler weiter. Diese müssten natürlich geprüft werden. Wenn sie aber „werthaltig“ seien, müsse der Staat sie einkaufen, sagte er. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Ausgabe vom 18. Oktober 2011) sagte Eigenthaler, nach Schätzungen seiner Gewerkschaft hätten deutsche Steuersünder noch immer bis zu 250 Milliarden Euro Schwarzgeld in Luxemburg, Liechtenstein und der Schweiz vor dem Fiskus versteckt. Angesichts dieses gewaltigen Ausmaßes sei eine „gesamteuropäische Lösung des Problems“ erforderlich. „Die EU muss Schluss machen mit der Monstranz des nationalen Bankgeheimnisses.“ Es bedürfe einheitlicher, abgesenkter Schutzstandrads, die einen lückenlosen Informationsaustausch der Steuerbehörden in Europa garantierten.
Nach den versuchten Brandanschlägen und Funden zahlreicher Brandsätze auf Bahnanlagen in und um Berlin hat die Deutsche Polizei-gewerkschaft (DPolG) eine stärkere Überwa-chung linksextremistischer Gruppen gefordert. Der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt ver-langte am 14. Oktober 2011, die linksextremis-tische Szene „viel intensiver als bisher mit verdeckten Ermittlern zu unterwandern“. An diesen Spezialisten fehle es der Polizei aber an allen Ecken und Enden. Die eingeschleusten Ermittler müssten zudem befugt sein, „sich zum Schein an szenetypischen Straftaten zu beteiligen, sonst bleibt ihr Einsatz ein stumpfes Schwert“, so Wendt.
Die Union Europäischer Forstleute (UEF), in der auch der Bund Deutscher Forstleute (BDF) mitarbeitet, wurde von der Europäischen Kommission und der Generaldirektion Land-wirtschaft als offizieller Berichterstatter für Beschäftigung und Qualitätsstandards in der EU-Forststrategie ernannt. „So werden die Interessen der Forstbeschäftigten wirkungsvoller vertreten“, freute sich BDF Bundesvorsitzender Hans Jacobs. Der BDF habe sich auch in der UEF immer wieder für eine europäische Forstpolitik eingesetzt. Umso erfreulicher sei, dass die Forstleute durch die UEF nun auch direkt beteiligt sind. Bisher wurden in der EU-Forststrategie nur die Belange der Gesellschaft, nicht aber die der Forstbeschäftigten berücksichtigt. „Dabei sind Förster und Förste-rinnen, Forstarbeiter und Forstunternehmer unverzichtbar für den Wald, für die Waldpflege, die Versorgung mit dem wertvollen Rohstoff Holz und die Erfüllung der vielfältigen Anforderungen an den Wald“, so Jacobs. Die Qualität der Bewirtschaftung müsse Priorität vor reinen Kosteneinsparungen erhalten.
(10/41/11)