n-tv, 20.08.2010

Bundesliga jagt die Bayern“Wer zu lieb ist, steigt ab“

Die Fußball-Bundesliga beginnt heute. Klar. Die Bayern sind Favorit. Auch klar. Aber warum steigt ab, wer zu nett ist? Wer schoss das schönste Eigentor der Geschichte? Und dribbelt Marko Marin schneller als Lionel Messi? Interessantes und Kurioses zum Saisonstart.

Noch 306 Spiele – spätestens dann wissen wir, wer deutscher Fußballmeister ist. Die Bundesliga startet heute mit der Partie des aktuellen Meisters FC Bayern München gegen den ehemaligen Meister VfL Wolfsburg in ihre 48. Saison. Und nach 34 Spieltagen steht dann am 14. Mai 2011 so gegen 17.20 Uhr endgültig fest, wie es gelaufen sein wird. Zum Beispiel, ob die Bayern ihren Titel erfolgreich verteidigt haben.

Damit Sie gut informiert in die neue Spielzeit gehen, haben wir einige interessante und kuriose Fakten über Deutschlands höchste Spielklasse gesammelt. Wusste Sie zum Beispiel, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass alle 18 Bundesligamannschaften gleich am ersten Spieltag ein Tor erzielen? Oder wie viele Tage Bremens Trainer Thomas Schaaf im Amt sein wird, wenn seine Werderaner am Samstag zum Auftakt bei der TSG Hoffenheim antreten? Na also. Die Bundesliga in Zahlen:

Vorfreude in Hamburg

Genau fünf Minuten hat es gedauert, dann waren die Karten des Hamburger SV für das Derby am vierten Spieltag beim FC St. Pauli verkauft. Zugegeben, es waren auch nur 2100 Tickets. Aber der HSV hätte auch 20.000 Karten für das Duell losschlagen können. In diesem Fall wäre das Millerntor-Stadion ganz in der Hand des Feindes gewesen, schließlich können die St. Paulianer momentan höchstens 19.900 Fans zu ihren Heimspielen empfangen.

„Kampf den Schuldenmachern“ lautet nicht nur das Motto bei der Uefa, sondern auch bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Deshalb sollen alle verschuldeten Bundesligaklubs gezwungen werden, ihre Verbindlichkeiten in dieser Saison um zehn Prozent zu senken, andernfalls drohen Strafzahlungen.

Erfreulich ist deshalb, dass der Steuerzahler den mehr oder minder klammen Bundesligavereinen unter die Arme greift. Das Bundesfinanzministerium verzichtet bei internationalen Fußball-Transfers auf die Quellensteuer. Dadurch spart der deutsche Profifußball laut „Kicker“ rund 25 Millionen Euro.

Andernorts lässt sich die DFL gerne für ihre Wirtschaftskraft loben. Laut einer von der DFL mitfinanzierten Studie der Unternehmensberatung McKinsey beträgt die Wertschöpfung der 36 deutschen Profivereine mehr als fünf Milliarden Euro im Jahr, konservativ gerechnet. Der Fiskus nimmt angeblich mehr als 1,5 Milliarden Euro an Fußball-Steuern ein.

Allerdings: Nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft muss die Polizei pro Jahr umgerechnet 1300 Stellen bereithalten, um die jeweils 306 Spiele der 1. und 2. Liga abzusichern. Für eine Planstelle werden 80.000 Euro veranschlagt werden, zur Kasse gebeten wird der Steuerzahler.

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