Wir unterliegen in unserer Arbeit einem gewissen präventiven Gedanken, den wir an dieser Stelle mal aufgreifen wollen.

Unter der Überschrift:

Manchmal kommt es anders, als man denkt. Oder auch, man hätte es ahnen können.

Die Suche nach Kundschaft nimmt nunmehr immer mehr abstrusere Formen an. Ein kleines Beispiel soll dabei zeigen, das nicht immer der Zweck die Mittel heiligt, denn die Erwachsenen haben nun mal die Obhutspflicht für die Kinder. Und deren Unversehrtheit betrifft nicht nur das Physische, sondern gerade das Psychische und auch die Vermittlung einer gesunden Ethik.

Und so sehen das die Kinder:
„Am 27.04. fuhr ich mit meinem Bruder mit der Straßenbahn nach Dresden, zum Büro von Papi, um zu um vier in den Zirkus zu gehen. Wir luden noch eine Freundin ein, die sich dann extra von ihrer Mama nach Dresden bringen ließ. Wir freuten uns schon und waren gespannt, welche Tiere es denn im Zirkus gibt und was die Leute uns dort vorführen.
Als wir halb vier ankamen, standen viele Menschen an, doch weil wir uns auf den Zirkus freuten, stellten wir uns natürlich an. Als wir nach 40 Minuten dran waren, waren wir langsam genervt. Doch weil wir die Hoffnung nicht aufgegeben hatten, waren wir stehen geblieben.
Doch als wir dann dran waren, wurde uns berichtet, dass die Plätze für die „Freikarten“ belegt sind. Und so fuhren wir traurig aber auch verärgert nach Hause. Wir hatten uns so gefreut und so lange gewartet und dann so etwas, na super. Wanda, Paula und Richard“

Zur Erläuterung bleibt zu sagen, dass es sich tatsächlich um eine ca. 30m lange Schlange handelte, als wir uns anstellten. Die Kasse wird eine halbe Stunde vor Beginn geöffnet. Der Abbau der Schlange verlief so schleppend, weil jeder, der vorn ankam, einen längeren Aufenthalt hatte. Verblüffend war, dass man beobachten konnte, dass der Großteil derer, die dann von dem Kassenhäuschen zurückkamen, gar nicht in den Zirkus hineingingen. Die Erklärung dazu erfuhren wir die erwähnten 40 Minuten später. Hier hätte der Zirkus bereits 10 Minuten laufen sollen. Die Schlange war zu diesem Zeitpunkt noch länger als die anfänglichen ca. 30m. Interessant ist, dass man während der Wartezeit mitbekommt, dass so ziemlich jeder in der Schlange über eine solche Freikarte verfügte.   Hier werden also Karten, sagen wir mal, über die Stadt verteilt. Soweit so gut.

Das Problem was am Ende an der Zirkuskasse unverrückbar steht, ist: Na wenn man nun schon mal da ist, sich drauf vorbereitet hat, und erwartungsfrohe Kinder hat, dann wird der brave deutsche Erwachsene schon das Portemonaise öffnen und die vermeintlichen Null € sein lassen und die nunmehr verlangten fast dreistelligen Eurobeträge bezahlen. Zwei Positionen vor uns erläuterte ein verhinderter Zirkusbesucher seinen Unmut recht laut mit den Worten; „ Na so ein Mist, hat der Marketingtrick nicht funktioniert, na bei mir auf keinen Fall“. Die Tatsache, dass der Großteil abwanderte, ist sicher auch nicht der Sache geschuldet, dass sie das Geld nicht haben, was durchaus angemessen wäre, für einen solchen Besuch, sondern eben wie bei uns, dass die Art und Weise nicht zu unterstützen ist.

Insofern von hier aus: Voyage – Gute Reise!

VS

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