PRESSEMITTEILUNG

06.09.2010
56/2010

DPolG begrüßt hartes Urteil im Brunner-Prozess
Guter Beitrag zur Ächtung von Gewalt in unserer Gesellschaft

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat das Urteil im Prozess um die Tötung von Dominik Brunner als „gut und hart“ bezeichnet“. Der Richterspruch, so DPolG Bundesvorsitzender Rainer Wendt, sei auch ein „starkes Votum für Zivilcourage“. Der Rechtsstaat müsse zeigen, dass er im-stande ist, ein solches Verhalten hart zu ahnden und auch Zeichen zu setzen.

In München erklärte der DPolG Bundesvorsitzende:

„Das Urteil ist hart und deshalb gut. Wir sind sehr zufrieden darüber, dass das Gericht sich strikt an die eigentliche Tat und die damit verbundene kriminelle Energie der Täter gehalten hat und von Nebenaspekten unbeeindruckt geblieben ist.

Gleichzeitig ist der Richterspruch ein Signal an die Gesellschaft. Dominik Brunner hat eben nicht weggesehen, sondern ist eingeschritten, als junge Menschen durch kriminelle Schläger in Gefahr geraten sind, daran ändert weder sein Herzfehler noch die Art seines Einschreitens etwas. Man muss von Staatsbürgern in unserem Land stets erwarten können, dass sie wenigstens die Polizei informieren, beobachten, was passiert und sich als Zeugen zur Verfügung stellen, wenn man nicht tatsächlich selbst einschreiten kann. Jeder, der kriminelles Verhalten anderer Menschen beobachtet und wegsieht, sollte sich vor Augen halten, dass er das nächste Opfer sein kann.

Erheblich mehr Anstrengungen sind deshalb auch vom öffentlichen Nahverkehr gefordert, um die Sicherheit zu verbessern. Verkehrsbetriebe haben nicht nur eine kommerzielle Funktion, sondern darüber hinaus eine große Verantwortung für die Menschen, die sie transportieren. Flächende-ckender Handy-Empfang, hoch auflösende moderne Kameras auf den Bahnhöfen und den Fahrzeugen sowie intakte Notrufeinrichtungen müssen zur Pflicht werden.

Die vor den jugendlichen Tätern liegenden Jahre dienen nicht nur der Sühne der Tat, sondern müssen zur konzentrierten Arbeit an ihrer Sozialisierung genutzt werden, da ist vieles nachzuholen. Einfaches Wegsperren führt eher zur Steigerung der kriminellen Energie und produziert spätestens nach ihrer Entlassung die nächsten Opfer. Schon im gesellschaftlichen Interesse muss die Justiz deshalb die Arbeit der Integration in die Gesellschaft und Erziehung zu einem gewaltfreien Leben leisten.“

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