Pressemitteilung
Gewalt gegen Polizisten steigt weiter
DPolG Berlin: Horrorzahlen bei Polizei – Polizisten als gesellschaftliche Sandsäcke missbraucht
Nach Informationen der BILD-Zeitung ergab eine Kleine Anfrage des CDU-Innenpolitikers Peter Trapp neue Horrorzahlen an verletzten Polizisten im Jahr 2009. Schon aus der Kriminalstatistik 2009 mit 3371 Widerstandshandlungen ergaben sich 9,2 Widerstandshandlungen täglich in Berlin. Doch die nun veröffentlichten Zahlen sprechen auch bei den Dienstunfällen Bände. So verletzten sich 3175 Polizeibeamte zuzüglich 337 Polizeiangestellte im Jahr 2009 in Ausübung ihres Dienstes.
Das bedeutet fast 10 Dienstunfälle bei Polizeimitarbeitern in Berlin täglich. Dadurch entstanden Kosten in Höhe von 3,4 Mio. Euro (Polizeibeamte) bzw. rund 170.000 Euro (Angestellte). Die Studie brachte auch ans Licht, dass der Staat in jedem Fall versucht, sich die Kosten vom Verursacher wieder zu ho-len. Die meisten Verletzungen ergaben sich als Folge von Demonstrationen, Widerständen und ähnli-chen Ereignissen.
Bodo Pfalzgraf, Landesvorsitzender der DPolG Berlin: „Das sind wirkliche Horrorzahlen, die den dahinter steckenden Schmerz und die Einzelschicksale nicht abbilden. Viele meiner Kollegen haben den Eindruck, von einer hilflosen Politik als gesellschaftliche Sandsäcke missbraucht zu werden! Das belegt auch der lasche Gesetzentwurf der Justizministerin. Wir werden am 1. Mai wieder schmerzvoll am eigenen Leib erfahren, wohin schwache Gesetze und Politikgeschwafel über erlebnisorientierte Jugendliche führen!“
Der Landesvorsitzende erneuerte die Einladung des Bundesvorsitzenden Rainer Wendt an die Justizministerin, zum 1. Mai im Mannschaftswagen mitzufahren, um einmal durch eigene Anschauung die rücksichtlose Gewalt zu erleben.
Auch bei Feuerwehr und Ordnungsämtern gibt es erhebliche Verletztenzahlen. Genau 499 Feuerwehr-leute und angeblich 15 Mitarbeiter der Ordnungsämter wurden verletzt.
Pfalzgraf: „Wenn allein in Spandau, Pankow und Reinickendorf keinerlei Angriffe verzeichnet wurden, ist das kaum glaubwürdig! Da neigen offenbar einige Vorgesetzte zum Schönreden! Wir rechnen mit einer hohen Dunkelziffer.“
29.04.2010 Herausgeber:
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