Berliner Morgenpost, 23.07.2010
Sicherheit
Innensenator gegen türkische Polizisten in Problemvierteln
Freitag, 23. Juli 2010 02:25
Vom Einsatz türkischer Polizisten an der Seite deutscher Kollegen in Problemvierteln hält Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) nichts. „Hoheitliche Gewalt sollte wegen des Gewaltmonopols des Staates in Deutschland nur von deutscher Polizei ausgeübt werden“, sagte Körting gestern als Reaktion auf einen Vorschlag aus den Reihen der Deutschen Polizeigewerkschaft.
Der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Erich Rettinghaus hatte angeregt, Polizisten aus der Türkei in eigenen Uniformen in Problemviertel der Städte zu schicken. Sie sollten sich dort gemeinsam mit deutschen Kollegen auf Streife um türkische Jugendliche kümmern.
Er sehe darin keine Lösung, sagte Körting. In Berlin, wo mit rund 115 000 Türken eine der größten Gruppen in einer Kommune außerhalb der Türkei lebt, bemühe sich der rot-rote Senat um mehr interkulturelle Kompetenz des öffentlichen Dienstes und der Polizei, sagte Körting. Deshalb würden verstärkt Bewerber aus Zuwandererfamilien eingestellt. Bei den neu eingestellten Polizeibeamten der vergangenen Jahre hätten inzwischen acht bis zehn Prozent einen Migrationshintergrund, sagte der Innensenator.dpa