PRESSEMITTEILUNG
12.05.2010
35/2010
BKA: Internetkriminalität nimmt erheblich zu
DPolG fordert Einrichtung einer Internetzentrale
Die heute vorgelegten Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) zur Kriminalität im Internet verlangen nach Ansicht der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) eine dringende Neu-ausrichtung der Bekämpfung dieser Kriminalitätsform. Der Anstieg um ein Drittel von 2008 auf 2009 auf nunmehr 50.254 Straftaten offenbart eine besorgniserregende Entwicklung.
DPolG Bundesvorsitzender Rainer Wendt: „Wir benötigen in Deutschland zeitnah eine Internetzentrale, die z.B. beim BKA angesiedelt ist. Bei ihr sollten Spezialisten aus den Bereichen Polizei, BKA und Zoll gemeinsam Internetkriminalität bekämpfen. Überdies soll-ten die Länder ihre Kompetenzen bündeln. 16 Mal in jedem Deliktsbereich zu ermitteln, kommt einer Verschwendung von Ressourcen gleich. Stattdessen sollten einzelne Länder im Interesse aller Schwerpunkte bearbeiten.“
Nach Berechnung des BKA werden pro Tag im Schnitt 140 Straftaten gegen die Informati-ons- und Kommunikationstechnik begangen. Viele Straftaten erfolgen grenzüberschrei-tend. Wendt: „Aus diesem Grund ist es ein unhaltbarer Zustand, dass die Dauer der Fall-bearbeitung durch die Strafverfolgungsbehörden und die mögliche Aufklärung im Rahmen internationaler Rechtshilfe bis zu drei Monaten in Anspruch nehmen kann, während die Machenschaften des kriminellen Gegenübers immer schnelllebiger werden.“
Die „Globalisierung“ der Internetkriminalität erfordert auch von der Wirtschaft, neue Strategien und Lösungen vorzulegen. „Die Sicherheitsbehörden sind allein nicht in der Lage, der rasant steigenden Zahl von ‚Angriffen‘ krimineller Netzwerke und Organisationen Herr zu werden.“
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