Kalender-Exemplare der Polizeigewerkschaft vergriffen

Trotz der Rassismusvorwürfe ist die Nachfrage nach dem Karikaturen-Kalender der Deutschen Polizeigewerkschaft groß. Eigentlich sollten die Exemplare ins Altpapier.

Der umstrittene Kalender der Deutschen Polizeigewerkschaft ist heiß begehrt. Die Nachfrage nach dem Jahreskalender sei in die Höhe geschnellt, sagte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, am Mittwoch dem Bayerischen Rundfunk. Der Kalender war wegen als geschmacklos und latent rassistisch bezeichneter Karikaturen in die Kritik geladen.

Rassismus oder Freiheit der Kunst?

Darüber kann Münchens Polizeipräsident gar nicht lachen: Das März-Blatt des Kalenders der Bayerischen Polizeigewerkschaft zeigt einen dunkelhäutigen Mann, der – von einem Polizisten niedergedrückt – schreit: „Was heiß‘ hie‘ Ve’dunklungsgefah’….?!“

„Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt war, aber jedenfalls hat diese Maßnahme dafür gesorgt, dass der Kalender bundesweit eine unglaubliche Aufmerksamkeit errungen hat“, sagte Wendt. Alle Restexemplare seien vergriffen. „Eigentlich wollten wir sie als Altpapier schon entsorgen, weil wir ja mittlerweile März haben.“

Die Landtags-Grünen sprachen von „Alltagsrassismus“, die SPD forderte, die Kalender müssten abgehängt werden. In den meisten bayerischen Polizeipräsidien und ihren Dienststellen ist das auch bereits geschehen. Der bayerische Landesverband der Gewerkschaft hatte 3000 Exemplare des Kalenders produzieren lassen.

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