Berliner Morgenpost, 23.07.2010
Mönchengladbach
Drei verletzte Zuschauer, sieben Festnahmen und ein Großeinsatz der Polizei: Die erschreckende Bilanz der als Testspiel deklarierten Begegnung zwischen den türkischen Fußball-Topklubs Galatasaray und Fenerbahce Istanbul (0:1) am Mittwochabend in Mönchengladbach hat die Spitze der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) auf die Barrikaden gebracht.
DPolG-Chef Rainer Wendt prangerte schwere Versäumnisse an, für die wieder einmal der Steuerzahler gerade stehen müsse. Fifa-Referee Thorsten Kinhöfer (Herne) sprach von einem „Ausnahmezustand für ein Testspiel“. „Es standen ganz offensichtlich kommerzielle Interessen im Vordergrund“, sagte Wendt, „andere verdienen den Euro, die Polizei kassiert die Prügel.“ Veranstalter war in diesem Fall Galatasaray. Der türkische Rekordmeister hatte den Borussia-Park für das Spiel gemietet. Nach Ansicht von Wendt hat der Klub den Sicherheitsaspekt völlig vernachlässigt. Galatasaray habe mit 25 000 Zuschauern gerechnet, im Stadion waren aber 34 191 Fans. Schon vor der Arena stellten Beamte bei Durchsuchungen eine Vielzahl von Feuerwerkskörpern sicher.