Lausitzer Rundschau:
Sachsen 26.02.2011
Radebeul
Nach der Vertagung der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst hat der sächsische Lehrerverband Warnstreiks angekündigt. Bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 9. und 10. März solle es Arbeitsniederlegungen geben, teilte der Verband am Freitag in Radebeul mit. Es sei nicht akzeptabel, dass die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sich weigere, eine tarifliche Eingruppierung zu vereinbaren.
Die TdL habe nach wie vor kein Angebot vorgelegt, erklärten die verhandelnden Gewerkschaften. Der Vorsitzende der TdL, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), sieht die Gespräche jedoch »auf einem sehr guten Weg«. Vor Beginn der Verhandlungen hatte Möllring immer wieder erklärt, dass es für Lohnerhöhungen derzeit keinen Spielraum gebe.
ad hoc news:
GEW ruft Lehrer in drei sächsischen Städten zu Warnstreiks auf
26.02.11 | 15:36 Uhr Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Lehrer an öffentlichen Schulen in Dresden, Leipzig und Chemnitz für Donnerstag zur Teilnahme an Warnstreiks aufgerufen. Die Lehrer sollen in den ersten vier Unterrichtsstunden ihre Arbeit niederlegen und so vor Beginn der dritten Tarifrunde für die Beschäftigten der Länder den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, wie die GEW am Samstag mitteilte.
GEW ruft Lehrer in drei sächsischen Städten zu Warnstreiks auf
Dresden (dapd-lsc-lsc). Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Lehrer an öffentlichen Schulen in Dresden, Leipzig und Chemnitz für Donnerstag (3. März) zur Teilnahme an Warnstreiks aufgerufen. Die Lehrer sollen in den ersten vier Unterrichtsstunden ihre Arbeit niederlegen und so vor Beginn der dritten Tarifrunde für die Beschäftigten der Länder den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, wie die GEW am Samstag mitteilte. Für 8.30 Uhr sind in den Städten zudem Kundgebungen geplant.
Trotz eines moderaten Verhandlungsangebots hätten sich die Arbeitgeber in der vorhergehenden Runde nicht bewegt und selbst kein Angebot unterbreitet, hieß es. Zugleich kritisierte die GEW, dass die Arbeitgeber einer tariflichen Entgeltordnung für Lehrkräfte ablehnend gegenüber stünden – trotz 2009 aufgenommener Verhandlungen.
Nach Ansicht der sächsischen GEW Landesvorsitzenden Sabine Gerold wollen die Arbeitgeber ihre ‚einseitige Gestaltungsmacht gegenüber der größten Beschäftigtengruppe der Bundesländer nicht aufgeben‘. Der zur Verhandlungsführung gehörende Finanzminister Georg Unland (CDU) lasse ‚keinerlei Einsatz für die sächsischen Lehrkräfte erkennen‘.
Mit dem Warnstreik beteiligt sich die GEW Sachsens an einer bundesweiten Protestwelle, zu der mehrere Gewerkschaften aufgerufen hatten. Am 9. März beginnt in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde.
In Sachsen sind knapp 35.000 Lehrer und 15.000 weitere Angestellte betroffen. Die Gewerkschaften, neben ver.di und dbb die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), fordern unter anderem eine lineare Erhöhung des Einkommens um 50 Euro und zudem eine Anhebung um drei Prozent. Der sächsische Lehrerverband, der zum dbb gehört, will außerdem eine Eingruppierung der sächsischen Pädagogen in die Gehaltsgruppe ihrer westdeutschen Kollegen erreichen.