Mittwoch, 15. Juni 2011
(Chemnitzer Morgenpost)

Protest gegen Sparplan: Polizei-Dino Poldi soll leben!
Von Christian Hellermann
Die drastischen Einsparungen bei der Polizei und das drohende Aus für den Polizei-Dino stoßen auf Widerstand. Politiker und Elternvertreter fordern: „Poldi darf nicht sterben!“ Doch der Dino ist Opfer eines Sparprogramms in der Präventionsarbeit (Morgenpost berichtet).

Die Morgenpost berichtete gestern über die drohenden Kürzungen bei der Polizei. Eltern und Schulen sind besorgt.
Dresden. „Was wir jetzt einsparen, kommt uns später teuer zu stehen“, sagt Rico Gebhardt, Landes-Chef der Linken. Für ihn sind die drastischen Einsparungen (199 von 229 Stellen) bei der Präventionsarbeit ein großer Schwachpunkte im Konzept „Polizei.Sachsen.2020“. Finanziell bringt die Aktion noch nicht einmal besonders viel, denn die 199 Präventions-Stellen machen nur einen kleinen Teil der 9500 Polizisten in Sachsen aus.

Annett Grundmann, Vorsitzende des Kreiselternrats Dresden, sieht in der vorbeugenden Aufklärung eine Grundaufgabe der Polizei: „Das können Eltern und Schulen nicht alleine leisten.“ Für sie muss die Präventionsarbeit erhalten bleiben: „Poldi darf nicht sterben!“

Auch in den Schulen ist man besorgt. „Wir haben nicht genug Lehrer, nicht die Mittel und das Wissen, um solche Projekte durchzuführen“, sagt Ulrike Wendler, Leiterin der Grund-schule in Steinigtwolmsdorf, wo Poldi vor einem Monat war. Hier brachte er eine Hundestaffel mit, Kinder konnten sich Fingerabdrücke nehmen lassen, Fußspuren verfolgen oder eine kugelsichere Weste anziehen. „Poldi sorgt dafür, dass der Spaß nicht zu kurz kommt“, sagt Frau Wendler. Durch solche Projekte kennt in Sachsen fast jedes Kind den Polizei-Dino.

In der Hoffnung, dass auch sein eigener Nachwuchs noch dazu- gehören kann, will Rico Gebhardt mit seiner Fraktion die Kürzungen verhindern: „Ich möchte, dass meine Tochter Poldi noch erleben darf.“

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