Mittwoch, 6. April 2011

Auf Sachsens Straßen sterben immer weniger Menschen, die Zahl der Unfälle aber steigt. Innenminister Ulbig kündigt deshalb eine härtere Gangart bei Kontrollen an.

Am 5. März 2010 ereigneten sich innerhalb weniger Minuten gleich zwei schwere Verkehrsunfälle mit zahlreichen beteiligten Fahrzeugen. Bei Verkehrsunfällen in Sachsen sterben Jahr für Jahr weniger Menschen. Die Zahl der Getöteten hat sich seit 2001 mehr als halbiert, sagte Innenminister Markus Ulbig (CDU) am Mittwoch bei der Vorstellung der Unfallstatistik 2010 in Dresden. Danach gab es diesmal zwar gut 122.000 Unfälle auf den Straßen im Freistaat und damit mehr als im Jahr zuvor. Dafür registrierte die Polizei 34 Tote weniger. 168 getötete Unfallopfer sind absoluter Tiefststand in der Statistik. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl liegt Sachsen damit unter den Flächenländern auf dem dritten Platz.

„Trotz dieser positiven Bilanz können wir uns aber nicht zurücklehnen“, sagte Ulbig. Die Polizei werde mit ihren Kontrollen auf den Straßen nicht nachlassen. Statt nur geblitzt und später zur Kasse gebeten, sollen rasende Autofahrer künftig aber viel häufiger gleich auf der Straße gestoppt werden. Der erzieherische Effekt sei dabei deutlich größer, als wenn irgendwann nach Wochen das Knöllchen ins Haus flattere, erklärte Ulbig.

„Die Hauptunfallursache ist unangepasste Geschwindigkeit“, betonte der Minister. Ein gutes Fünftel der fast 13.000 Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen, entstand, weil zu schnell gefahren wurde. Bei Unfällen mit Todesfolge war das Rasen sogar fast in jedem zweiten Fall die Ursache. Als weitere Ursachen für Zusammenstöße wurden Vorfahrts- und Fahrfehler genannt. Abgenommen hat laut Statistik das Fahren unter Alkoholeinfluss.

Innerhalb von Ortschaften ereigneten sich fast drei Viertel aller Unfälle mit Personenschaden. Weit gefährlicher war es allerdings außerorts und auf der Autobahn, wo überdurchschnittlich viele Zusammenstöße tödlich endeten. (dpa)

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