RTL.de
Razzia verraten – Ermittler suchen internes Leck
Eine undichte Stelle bei der Polizei hat eine Razzia gegen Linksextreme in Sachsen behindert. Verdächtige seien gewarnt worden, sagte ein Sprecher der Dresdener Staatsanwaltschaft und bestätigte damit einen Bericht der ‚Sächsischen Zeitung‘. Nun werde wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen ermittelt. „Wie weit der Kreis zu ziehen ist, ist derzeit noch nicht abzuschätzen.“
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren rund 400 Beamte an der Razzia vor zwei Wochen beteiligt gewesen, doppelt so viele dürften davon gewusst haben. Schon am Tag der Durchsuchung sei entschieden worden, Ermittlungen einzuleiten, sagte der Sprecher. Bei der Aktion waren 20 Wohnungen und Geschäftsräume in Sachsen und Brandenburg durchsucht worden. Bewohner eines Hauses in Dresden waren aber vermutlich gewarnt worden: Ermittler beobachteten noch vor dem Eintreffen der Polizei eine rege Betriebsamkeit in dem Gebäude. Die Durchsuchung wurde daraufhin abgeblasen. Anlass der Razzia waren Ermittlungen wegen Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Angriffe auf Angehörige der rechten Szene. Beschuldigt werden 16 Männer und eine Frau zwischen 20 und 33 Jahren.
T-Online.de:
Polizei sucht nach „Maulwurf“
Dresden (dapd-lsc). Bei einer Großrazzia gegen mutmaßliche Linksextremisten in Sachsen und Brandenburg vor zwei Wochen soll es bei den Ermittlern eine undichte Stelle gegeben haben. Die geplante Durchsuchung in einem Dresdner Haus sei damals kurzfristig abgesagt worden, weil die Tatverdächtigen möglicherweise über die Polizeiaktion informiert worden seien, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, Lorenz Haase, am Mittwoch. Er bestätigte damit einen Bericht der „Sächsischen Zeitung“.
Die Staatsanwaltschaft ermittle nun gegen Unbekannt wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen, sagte Haase. Wo genau sich die undichte Stelle befinden könne, wollte der Sprecher nicht sagen. Es seien verschiedene Einheiten in unterschiedlichen Behörden denkbar. Neben der Staatsanwaltschaft suchen laut Zeitung auch Beamte aus der Abteilung für politisch motivierte Kriminalität des Landeskriminalamtes nach dem möglichen „Maulwurf“.
Polizei und Staatsanwaltschaft waren am 12. April gegen mutmaßliche Linksextremisten in Sachsen und Brandenburg vorgegangen. Rund 400 Einsatzkräfte durchsuchten insgesamt 20 Wohnungen und Geschäftsräume in Dresden, Leipzig, Machern, Grimma, Niesky sowie in Senftenberg und Finsterwalde. Die Durchsuchungen richteten sich gegen 16 Männer und eine Frau aus dem politisch linken Spektrum wegen Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Tatverdächtigen sollen gewaltsame Übergriffe auf Rechtsextreme verübt haben.