Nach Ärger um Schimmel-Schnitzel

Polizei versorgt sich selbst

VON JAN SCHNETTLER

Düsseldorf (RP) Wie schon bei Deutschlands WM-Spiel gegen Serbien am Freitag verpflegt sich die Mettmanner Kreispolizei heute in Eigenregie. Hintergrund: Beim Einsatz rund um das erste Deutschland-Spiel gegen Australien hatte der Düsseldorfer Caterer, der die Polizisten laut Vertrag bei Großeinsätzen versorgt, zum Teil verschimmelte Schnitzel geliefert.

„Derzeit wird juristisch geprüft, ob wir weiter Ware dieses Caterers nehmen müssen“, sagte am Dienstag Udo Kutsche, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft Kreisverband Mettmann.

Für das Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste (LZPD) ist das Thema offenbar gegessen. Die Zwischenfälle bei der Verpflegung seien „ausgeräumt“, heißt es in einer Mitteilung. Der Caterer habe sich für die Panne entschuldigt. „Die Zusage des Lieferanten, seine Qualitätskontrollen nochmals zu steigern, sichert künftig die ausgewogene Versorgung der Polizisten in besonderen Einsätzen“, sagte LZPD-Direktor Jürgen Mathies.

Kutsche sieht dies jedoch anders. Seine Kollegen seien vom Landesamt „enttäuscht“: „Die wurden erst aktiv, als der Fall bereits publik war. Und was soll der Caterer denn anderes machen als sich zu entschuldigen, wenn ihm die Fakten mit der Pistole auf die Brust gesetzt werden?“ Vergangene Woche hatte die Kreispolizeibehörde Mettmann bereits Strafanzeige gegen das bekannte Düsseldorfer Catering-Unternehmen erstattet.

Rheinische Post, 23.06.2010

Im Archiv stöbern