Polizeigewerkschaft kritisiert Vorgehen bei Umstrukturierung
03.06.10 | 16:05 Uhr
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Sachsen kritisiert das Vorgehen der Staatsregierung beim Reformprojekt «Polizei Sachsen 2020». Für Unruhe sorge bei den Kollegen, dass sie die Ankündigung der Reformierung aus der Zeitung erfahren hätten, sagte der DPolG-Landesvorstand am Donnerstag in Dresden. Es sei unverantwortlich, bei der sächsischen Polizei nur Stellen sparen zu wollen. «Schon jetzt arbeiten wir auf Verschleiß.» Der erhöhte Krankenstand komme von der hohen Einsatzbelastung.
Zudem kritisierte die DPolG Sachsen mit Blick auf die Kosten und auf die Reformen in anderen Bundesländern, dass nun ein Gremium mit externen Fachleuten über die Umstrukturierung bei der sächsischen Polizei beraten soll. «Wenn die Polizei reformiert werden soll, dann nicht von außen.» Es gebe in der sächsischen Polizei genug Fachleute, die diese anspruchsvolle Aufgabe lösen könnten.
Das Innenministerium hatte am Dienstag mitgeteilt, dass bis Herbst ein erstes Konzept über die künftige Aufgaben- und Organisationsstruktur der Polizei vorliegen soll. Unter Leitung von Landespolizeipräsident Bernd Merbitz wird ab Juli ein mit externen Experten besetzter Ausschuss eingesetzt. Ziel des Projektes ist es, auch mit weniger Personal die Sicherheit im Freistaat auf hohem Niveau zu gewährleisten. Aktuell gibt es 11 500 Polizisten in Sachsen.
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