dapd, 27.04.2011
Hamburg (dapd). Nach dem Angriff auf zwei junge Männer an einem Berliner U-Bahnhof hat die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) die Einführung eines Warnschussarrests für junge Straftäter gefordert. „Es kann nicht sein, dass nach einer solchen Prügelattacke die beiden 18-Jährigen auf freien Fuß gesetzt werden“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende der DPolG in Hamburg, Joachim Lenders, am Dienstag. Hier müsse der Staat schnell und entschlossen handeln, so Lenders.
Der Arrest soll nach einer Ansicht vor alllem für Ersttäter angeordnet werden, die sonst mit einer Bewährungsstrafe davonkämen. „Unsere berufserfahrenen Kollegen sind sich sicher, dass ein Teil der Kriminalität darin begründet liegt, dass die Täter mit relativ milden Strafen zu rechnen haben“, sagte Lenders.
Nach dem Überfall auf einen 29-Jährigen im Berliner U-Bahnhof Friedrichstraße hatten sich am Wochenende beide mutmaßliche Täter gestellt und die Tat gestanden. Gegen den 18-jährigen mutmaßlichen Haupttäter erging Haftbefehl, der aber nicht vollzogen wurde. Das heißt, er kam aber unter Auflagen auf freien Fuß. Er soll das Opfer verprügelt und bis zur Bewusstlosigkeit getreten haben. Gegen seinen gleichaltrigen mutmaßlichen Komplizen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt