AFP, 03.05.2010
Polizeigewerkschafts-Chef fordert Thierse zum Rücktritt auf
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, hat Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) wegen dessen Teilnahme an einer Sitzblockade gegen eine Neonazi-Demonstration zum Rücktritt aufgefordert.
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, hat Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) wegen dessen Teilnahme an einer Sitzblockade gegen eine Neonazi-Demonstration zum Rücktritt aufgefordert. Thierses Verhalten sei „einfach unerträglich“, sagte Wendt dem Nachrichtensender N24. Er sollte seinen Hut nehmen. Thierse hatte am Samstag in Berlin Blockaden unterstützt, mit denen tausende Gegendemonstranten einen Aufzug der rechtsextremen NPD weitgehend verhinderten. Dafür hatte ihn auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) scharf kritisiert.
Gegen Rechts sei er auch, aber auch für Rechtstreue, sagte Wendt weiter. Thierse habe Einsatzkräfte der Polizei behindert, sich vor die Fahrzeuge der Polizei gesetzt und damit Nötigung begangen. Zudem könne jemand nicht „werktags mit Fahrer und Chauffeur auf Staatsmann machen und am Wochenende als Salon-Revoluzzer auf der Fahrbahn sitzen und die Polizeikräfte behindern“. Thierse sei eigentlich „die personifizierte Beschädigung des Ansehens des deutschen Parlaments.“