Polizist bei Krawallen in Berlin schwer verletzt
Sonntag, 2. Mai 2010, 13:31 Uhr
Berlin (Reuters) – Bei Krawallen im Berliner Stadtteil Kreuzberg ist am Samstagabend ein Polizist schwer verletzt worden.
Über die Art der Verletzung lagen nach Angaben eines Polizeisprechers keine Informationen vor. Er widersprach allerdings Medienberichten, nach denen der in ein Krankenhaus gebrachte Polizist einen Stich in den Rücken erhalten hat.
Wie in den Vorjahren begannen die Krawalle im Anschluss an eine Demonstration linker und autonomer Gruppen, an denen bis zu 10.000 Menschen teilgenommen hatten. Randalierer warfen mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern auf die Sicherheitskräfte, die mit dem Einsatz von Schlagstöcken reagierten. Etliche Personen wurden nach Beobachtungen von Augenzeugen festgenommen oder verletzt. Genaue Zahlen lagen am Abend nicht vor.
Die Polizei sprach von „einzelnen Provokateuren“, die versuchten, die Lage aufzuheizen. Sie hätten sich im Laufe des Abends ein Katz- und Mausspiel mit den Beamten geliefert. Die Auseinandersetzungen hätten aber bei weitem nicht das Ausmaß des vergangenen Jahres angenommen.
Am Nachmittag hatte die Polizei am Kurfürstendamm 250 Neonazis festgenommen, die ausländisch erscheinende Menschen angepöbelt und die Sicherheitskräfte mit Flaschen und Steinen beworfen hatten. Vergleichsweise friedlich verlief die genehmigte Kundgebung mehrerer hundert Neonazis in einem anderen Stadtteil Berlins. Zahlreiche Polizisten hatten die Route der Kundgebung weiträumig abgesperrt, um ein Zusammentreffen der Neonazis mit Tausenden von Gegendemonstranten zu verhindern.
In Berlin waren rund 30 Kundgebungen für den „Tag der Arbeit“ angemeldet. In den vergangenen Jahren kam es am 1. Mai vor allem abends zu teils schweren Auseinandersetzungen.
© Thomson Reuters 2010 Alle Rechte vorbehalten.