Pressemitteilung der DPolG Sachsen zum Projekt „Polizei Sachsen 2020“
Soll nach 20 Jahren deutscher Einheit
„ Sachsens Polizeielite“ in den Schatten gestellt werden?
Der Freistaat scheint immer noch zu viel Geld zu haben!
Nachdem er die mit viel Tam -Tam angekündigten Arbeitsgruppen zur „Neuorganisation
der Polizei Sachsen“, die bis 30. September 2010 ihre Ergebnisse vorlegen sollten, zu
den „Ist-Stand-Ermittlern“ abgestempelt hat, holt man sich Fachleute aus anderen
Bundesländern, die bestimmt nicht billig sind.
Wenn man dann noch nachschaut, wie es in diesen Bundesländern um die Polizei und
deren Reformen aussieht, bekommt man es mit der Angst zu tun.
Hat nicht zum Beispiel das Land Berlin, Beamte in Ausbildung, anschließend nicht in
den Polizeidienst übernommen?
Wer aber wieder außen vor ist, sind diejenigen, die für den guten Ruf unserer Polizei
gesorgt haben, nämlich die Kolleginnen und Kollegen der Sächsischen Polizei.
Sie erfahren aus der Zeitung, dass wieder neu reformiert wird!
Das sorgt für Unruhe und hält unsere Kolleginnen und Kollegen von ihren eigentlichen
Aufgaben ab.
Unsere Polizisten haben dieselben sozialen Sorgen wie die restliche Bevölkerung.
Sie sind nicht unabhängig von der Gesellschaft, sondern ein Teil dieser.
Es sind auch die Selben, die diese Reformpläne umsetzen müssen, damit sie
funktionieren.
Die besten Ideen können auch scheitern, wenn sie nicht in den Köpfen derer
ankommen.
Uns hat man als „Nörgler“ und „Nestbeschmutzer“ verteufelt, als wir vor der Öffnung der
Grenze auf den zu erwartenden Anstieg der Kriminalität hingewiesen haben und wir
forderten, mit dem Abzug der Bereitschaftspolizei aus Görlitz und Sebnitz zu warten,
bis die Praxis den Abzug bestätigt.
Jetzt fahren viele Kolleginnen und Kollegen aus Dresden und Chemnitz nach Zittau und
Umgebung und verbringen die meiste Zeit ihres Dienstes auf der Autobahn, statt vor
Ort für Sicherheit zu sorgen.
Von den Kosten wollen wir hier gar nicht reden, dazu gab es schon genügend Berichte
in den Medien.
Es ist unverantwortlich, bei der Sächsischen Polizei nur Stellen sparen zu wollen.
Schon jetzt arbeiten wir auf Verschleiß.
Wer denkt, wenn die Polizeikräfte im Freistaat nicht ausreichen, dann hole ich sie mir
aus anderen Bundesländern, der wird sein blaues Wunder erleben.
So denken nämlich alle und schauen, wie z. B. am 1. Mai, dumm aus der Wäsche,
wenn keiner Kräfte mehr frei hat.
Der erhöhte Krankenstand kommt ja nicht von der Zugluft im Streifenwagen, sondern
von der hohen Einsatzbelastung unserer Polizisten.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert; „Hände weg von der Polizei“!
Wenn die Polizei reformiert werden soll, dann nicht von außen.
Es gibt in der Sächsischen Polizei genug Fachleute, die diese anspruchsvolle Aufgabe
lösen können.
Nur wer mit uns reformiert, hat Erfolg !
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