Mittwoch, 13. Oktober 2010
(Sächsische Zeitung)

Beamte: Reform hat Bürgern wenig gebracht

Eine Befragung zeigt: Die Verwaltungsreform hat die Arbeitswege eher verlängert.

Dresden. Die Verwaltungsreform von 2008 hat aus Sicht des sächsischen Beamtenbundes (sbb) weder für die Bürger noch für die Beamten viel gebracht. Das ist das Fazit einer gestern veröffentlichten Befragung von Mitgliedern des sbb.

53 Prozent von ihnen schätzten ein, dass sich die Wege für den Bürger verlängert haben. Die Hälfte der Beamten sah die Verfahren zudem komplizierter als zuvor. Rund ein Drittel meinten, dass die Qualität bei der Aufgabenerfüllung gesunken sei.

An der Befragung beteiligten sich 436 Beamte. „Es sind Aussagen derer, die die Arbeit machen, die das Vorher und Nachher kennen“, sagte Sprecher Gerhard Pöschmann.

Zudem hätten sich für die Beamten selbst zum Teil gravierende Verschlechterungen ergeben, hieß es. Rund 15 Prozent müssten einen längeren Arbeitsweg in Kauf nehmen, fast ein Viertel beurteilte die eigenen Karrierechancen schlechter als vorher.

Die Verwaltungsreform war zum 1. August 2008 in Kraft getreten. Aus bisher 22 Landkreise wurden 10, die Zahl der kreisfreien Städte sank von sieben auf drei. Den Kreisen und Kommunen wurden neue Aufgaben übertragen und 4100 Stellen zu ihnen verlagert. (dpa)

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