Leipzig Fernsehen:
Landespolizeipräsident stellt Sportfördergruppe der sächsischen Polizei offiziell vor
Seit eineinhalb Jahren können Spitzensportler unseres Landes ihren Sport mit einer parallel laufenden Ausbildung bei der Polizei verbinden. Inzwischen können die Polizei-Spitzensportler beachtliche Erfolge vorweisen.
Mehrere vorderste Plätze bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften, Deutschen Meisterschaften und Juniorenmeisterschaften.

Die Sportler haben am Dienstag aus der Hand des Landespolizeipräsidenten neue Funktionsbekleidung für ihr Training bekommen. Das wurde zum Anlass genommen, die insgesamt 18 Sportlerinnen und Sportler erstmals offiziell vorzustellen.

Landespolizeipräsident Bernd Merbitz: „Spitzensport begeistert ganz viele Menschen. Doch den jungen Sportlern muss man dafür auch Unterstützung bieten. Wir geben ihnen in der sächsischen Polizei eine berufliche Heimat. So können die jungen Männer und Frauen ihre sportliche Karriere weiter verfolgen und haben gleichzeitig eine berufliche Perspektive für die Zeit danach.“

Derzeit werden im mittleren Polizeivollzugsdienst zwölf Sommersportler in den Sportarten Kanu-Slalom, Kanu-Rennsport, Radsport, Ringen, Schießen und Leichtathletik ausgebildet. Die sechs Wintersportler trainieren in den Sportarten Skilanglauf, Rennschlitten und Bob.
Den polizeifachlichen Teil der zeitlich auf viereinhalb Jahre verlängerten Ausbildung leisten die Sportler bei den Polizeifachschulen in Chemnitz und Leipzig. Dort werden sie jeweils vom Olympiastützpunkt Chemnitz/Dresden und Olympiastützpunkt Leipzig sportlich betreut.

Landespolizeipräsident Merbitz ist stolz auf ‚seine’ Sportler: „Ich freue mich mit den jungen Frauen und Männern über jeden ihrer Erfolge. Sie werben für Sachsen und die sächsische Polizei in der ganzen Welt. Und nicht zuletzt sind sie durch ihren Willen zu Höchstleistungen Vorbild für die Kolleginnen und Kollegen im Polizeidienst.“

In die Sportfördergruppe kann aufgenommen werden, wer die Voraussetzungen zur Einstellung in die sächsische Polizei erfüllt. Als weitere Bedingung müssen die Sportler in olympischen Sommer- bzw. Wintersportarten trainieren, einem sächsischen Verein angehören und im Bundeskader ihrer jeweiligen Sportart sein.

LVZ-Online:
„Wenn ich mir Ihren Ehrgeiz anschaue“: Sachsens Polizeichef stellt Sportförderung vor
Matthias Puppe

Leipzig. Bernd Merbitz stand die Freude am Donnerstag buchstäblich ins Gesicht geschrieben. In der Multifunktionshalle des Leipziger Olympiastützpunktes konnte Sachsens Polizeipräsident ein Projekt vorstellen, das dem früheren Judoka sehr am Herzen liegt. Seit etwa eineinhalb Jahren verfügt auch die sächsische Landespolizei über eine Sportförderguppe, in der junge Athleten für internationale Würden trainieren können. Die Sachsen folgen damit ähnlichen Initiativen in anderen Bundesländern. Am Donnerstag erhielten die Sportler aus der Hand von Merbitz neue Trainingsanzüge, die sie auch als Auszubildende der Polizei des Freistaates zu erkennen geben.

Insgesamt 18 Frauen und Männer gehören zum ersten Jahrgang des Projektes, darunter auch Kanuslalom-Ass Franz Anton, Schnellfeuer-Vizeweltmeister Philipp Wagenitz, die Weitspringerin Stephanie Unger und Bobpilotin Carolin Zenker. Künftig sollen jährlich zehn weitere hinzukommen, die an den Olympiastützpunkten in Leipzig und Chemnitz trainieren können, während sie viereinhalb Jahre für den Polizeidienst geschult werden.

„Sie erhalten hier eine sehr gute Ausbildung in einem der schönsten Beruf der Welt“, sagte Merbitz den jungen Athleten am Donnerstag. Vor allem die große Vielseitigkeit der Berufsperspektiven sei überzeugend. Zudem seien Hochleistungssportler für den Polizeidienst besonders geeignet. „Wenn ich mir Ihren Ehrgeiz anschaue – das zeichnet Polizeibeamte aus“, sagte Merbitz in Richtung der jungen Sportler.

Neben dem Hinzugewinn neuer Mitarbeiter mit besonderen Qualitäten, setzt der Polizeichef auch auf die Werbewirksamkeit der Sportfördergruppe: Die jungen Athleten mögen die sächsische Polizei nicht nur im Freistaat, sondern auf der ganzen Welt bekannter machen, hieß es. „Ich bin schon jetzt beeindruckt, wo sie überall hinkommen“, sagte Merbitz und fügte scherzend an: „Da möchte ich als Landespolizeipräsident auch gern mal vorbeischauen.“

Insgesamt etwa 100.000 Euro an Personalkosten stellt der Freistaat jährlich für das Projekt zur Verfügung, erklärte Rolf Seidel, Mitglied des Innenausschusses im Dresdner Landtag am Donnerstag. Der CDU-Politiker berichtete von juristischen Hürden, die zwischen zuständigem Innen- und Kultusministerium auf dem Weg zur Sportförderung bei der Polizei überwunden werden mussten.

Letztendlich könne nun mit diesem Projekt aber auch verhindert werden, dass sächsische Hochleistungssportler nach Westdeutschland abwandern, um dort Polizist zu werden. In dieselbe Kerbe schlug auch Winfried Nowack, Leiter des Leipziger Olympiastützpunkltes: „Wir haben hiermit ein wichtiges Kontingent, um den Kadersport in Leipzig erhalten zu können.“

Im ersten Jahrgang der Sportfördergruppe der sächsischen Polizei sind dabei:

Franz Anton (Kanu), Cindy Pöschel (Kanu), Anne Knorr (Kanu), Dustin Scherf (Ringen), Lars Hamann (Speerwurf), Stephanie Unger (Weitsprung), Peter Förster (Lauf), Nico Graf (Ringen), Philipp Wagenitz (Pistolenschießen), Michael Weicht (Radsport), Erik Mohs (Bahnradsport), Oliver Wünsch (Skilanglauf), Miriam Wagner (Bob), Carolin Zenker (Bob), Chris Görlitzer (Rennschlitten), Patrick Unger (Skilanglauf), Andy Gerstenberger (Skilanglauf), Nicole Schröber (Volleyball)

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