69 verletzte Beamte, 50 beschädigte Dienstfahrzeuge. Erschrecken und Wut erfüllt uns in diesem Zusammenhang als DPolG Sachsen. Erschrecken über die Zahl unserer verletzten Beamten und Wut über die immer noch so träge Gesetzgebung, die solche Demonstrationen an einem solchen politischen Brennpunkte zulassen. Jeder weiss doch, dass eine solche Genehmigung wieder Gegendemonstrationen hervorruft. Jeder der sich ein wenig mit dieser Struktur beschäftigte, sollte mitbekommen haben, dass diese Gegendemonstrationen nicht gegen die eigentliche Demonstration, sondern radikal gegen die Polizei geführt wird.
Ja, unsere Beamten sind ein zuverlässiges Ziel. Sie müssen den Kopf hinhalten und dürfen nur beim Äußersten eingreifen. Doch unsere Polizisten sind Menschen die ebenfalls Familien haben. Unsere Polizisten sind Menschen, die ihr Leben für andere riskieren, nur um die Bevölkerung und deren Eigentum zu schützen. Zu welchen Preis??? Zu einem traurigen Preis, für zu schlechte Bezahlung, für zu schlechte Ausstattung und für zu viele Arbeitsstunden. Zum Glück gab es „nur“ 69 verletzte Beamte, zum Glück hat die alte Technik, besonders die alten Helme noch Stand gehalten.
Barrikaden brannten, Steine flogen! Pflastersteine, die die Helme der Beamten zerstörten. Zum Glück die Helme und nicht ihre Köpfe. Zum Glück für die Familien der Beamten, die immer wieder bangend zu Hause warten.
Ich selbst als Vorsitzende der DPolG Sachsen war gestern mit im Einsatz und habe diese Helme gesehen. Ich habe die Beamten gesehen, als sie begriffen, was ihnen da geschehen war. In diesem Moment war ich mehr als dankbar, dass mein Einsatzgebiet der Ermittlungsbereich war und ich mich am Morgen mit guten Gewissen von meiner Familie bis zum nächsten Morgen verabschieden konnte. Konnten dies unsere Beamten in der ersten Reihe auch??? Ich denke nicht. Ich denke, das können sie nie. Denn die Gewalt dem Namen „Polizei“ gegenüber wächst stetig. Und wo sind Sie liebe Politiker??? Wir schützen auch Sie!!! Und Sie uns???
Lassen Sie uns nicht auf der Straße zur berechenbaren Zielscheibe werden. Ändern Sie endlich Gesetze, rüsten Sie uns endlich mit ordentlichen, fortschrittlichen und sicheren Einsatzmitteln aus und sorgen Sie endlich für ausreichend Nachwuchs, denn lange halten wir dies nicht mehr durch. Stunde um Stunde schwinden die Kräfte der Beamten, Stunde um Stunde veralten unsere Einsatzmittel und Stunde um Stunde werden die, die das Kämpfen gegen uns als Sport ansehen, stärker. Sei es bei Demonstrationen, beim Fußball oder gar die Straftäter im alltäglichen Dienst.
Lassen Sie, liebe Politiker, uns nicht untergehen, denn nur wir, die Polizei können sie schützen und in ihrer Gesellschaft für Ordnung und Sicherheit sorgen. Nur wenn die innere Sicherheit gewährleistet werden kann, dann kann jeder in Ruhe leben und dann funktioniert auch eine Integration der Flüchtlinge. Doch das kostet Geld, Geld das im Landeshaushalt vorhanden ist. Was nützen ihnen und dem Freistaat Rücklagen, wenn sich immer mehr Menschen und Firmen aus Sachsen zurückziehen, weil die innere Sicherheit zunehmend schwindet.
Keiner der gestern eingesetzten oder gar der dabei verletzten Beamten kann verstehen, dass alle 23 festgenommenen Störer wieder eher heim gehen konnten, als die Beamten, die im Einsatz waren.
Eine durchaus schlechte Bilanz! 69 verletzte Beamte, 50 beschädigte Dienstfahrzeuge und nur 23 Festnahmen. Traurig und erschreckend, dabei geben unsere Beamten alles und gehen bis über ihre Belastbarkeitsgrenzen hinaus. Tolle Beamte, die im normalen Leben auch „nur“ Menschen mit Familie sind, die nur durch die Aufschrift „Polizei“ zum Ziel deutschlandweit angereister Störer wurden.
Wir wünschen hiermit allen verletzten Kolleginnen und Kollegen gute Besserung sowie vollständige Genesung.
Ein Dank an unsere Kollegen. Wir wünschen Euch ganz herzlich, ruhige Stunden im Kreise eurer Lieben zur Weihnachtszeit, denn die sind es, die euch immer wieder Kraft geben, dies alles zu leisten.
Liebe Politiker, Ihnen wünschen wir das Selbige, aber bitte nutzen Sie diese Tage um zu werten, was ihnen dieses Glück und dieser Frieden mit ihrer Familie wert ist.
Und auch unserem polizeilichen Gegenüber wünschen wir ruhige Weihnachten. Sie mögen in sich gehen und sich selber fragen, was wäre wenn auf den Frauen und Männern, gegen die sie kämpfen, nicht Polizei stehen würde und sie diese einfach nur privat getroffen hätten.
Cathleen Martin
Landesvorsitzende