Bundesweites Verbot für Rockerbanden?
Hells Angels und Bandidos im Fadenkreuz der Innenminister

Nach dem Verbot der Hells Angels und den rivalisierenden Bandidos in Schleswig-Holstein durch Innenminister Klaus Schlie (CDU) fordert man nun in Sachsen-Anhalt ein bundesweites Verbot der Rockerbanden. Es wird befürchtet, dass die Clubs einfach in andere Regionen ausweichen würden.

Auf der Bundesinnenministerkonferenz in Hamburg muss nun diskutiert werden, ob ein bundesweites Verbot durchgesetzt werden kann. Immerhin müssen die kriminellen Handlungen der einzelnen Mitglieder sowohl mit dem regionalen Verein in dem sie sich befinden, als auch mit den über 40 anderen Clubs in Deutschland in Verbindung gebracht werden. Allein regionale Verbote können das Problem nicht langfristig lösen, da sie nur zu einer Verschiebung führen würden.

Geschichte der Hells Angels

Gegründet wurde der Motorradclub am 17. März 1948 in Kalifornien und verbreitete sich danach über die gesamten Vereinigten Staaten. 1970 entstand die erste europäische Zweigstelle in der Schweiz und drei Jahre später breitete sich die Organisation auch nach Hamburg aus. Heutzutage existieren allein in Deutschland über 40 Filialen, welche als Charter bezeichnet werden.

Das öffentliche Bild der Hells Angels ist immer wieder geprägt durch ihre kriminellen Aktivitäten. So wurden Mitglieder weltweit wegen Drogendelikten, Zwangsprostitution und Gewalttaten verurteilt. Seit den 90er Jahren liefern sie sich in Skandinavien einen erbitterten Bandenkrieg mit den Bandidos, einer ebenfalls bekannten und internationale verbreiteten Bikergang. Durch die Schwere und Zahl ihrer Verbrechen im Zusammenhang mit der weltweiten Art der Organisation kann man die „Höllenengel“ durchaus mit der Mafia vergleichen.

Sächsiche Zeitung 17.05.2010

Quellen: Spiegel.de, N24.de, Wikipedia
Bild: Wikipedia

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