Polizeirevier Auerbach: Vor 2013 passiert nichts
Umbau kommt trotz hoher Priorität nicht voran
Auerbach. Der Umbau des ehemaligen Auerbacher Finanzamtes zum Polizeirevier stehe „ganz oben auf der Prioritätenliste“, hatte Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) Ende April bei seiner Visite in Falkenstein erklärt und damit Hoffnungen auf einen zügige Fortsetzung der Arbeiten bestärkt. Doch so schnell wird es nicht gehen, teilt auf Anfrage der Niederlassungsleiter des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) in Zwickau, Michael Haas, mit. Nach seinen Worten ist „der früheste denkbare Termin“ für den Weiterbau das Jahr 2013.
Vor diesem Zeitpunkt könnten allein deshalb keine Gelder für das Projekt bereitgestellt werden, weil derzeit der Doppelhaushalt 2011/2012 gelte, und das Auerbacher Revier dort nicht bedacht sei. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass das Vorhaben hohe Priorität habe. „Sicher ist Auerbach vorne dran, das heißt aber längst nicht, dass es demnächst losgeht.“
Die Arbeiten für den Umbau des Gebäudes in der Schulstraße hatten bereits 2007 begonnen und bisher schon rund 800.000 Euro gekostet. Sie waren jedoch 2009 auf Eis gelegt worden, weil die künftige Struktur der vogtländischen Polizei zur Disposition stand. Inzwischen steht fest, dass Auerbach als zentrales Revier mit den Außenstelle Reichenbach und Klingenthal sowie den Polizeiposten Treuen und Falkenstein erhalten bleiben soll.
Aus dem sächsischen Innenministerium verlautete, das im Haushaltsplan ab 2013 für das Vorhaben in Auerbach 2,18 Millionen Euro vorgemerkt, „so dass nach gegenwärtigem Stand davon auszugehen ist, dass zu diesem Zeitpunkt der Bau fortgesetzt und zum Abschluss gebracht werden kann“. Im baulichen Umsetzungskonzept zum Projekt „Polizei Sachsen 2020“ rangiere die Baumaßnahme auf Platz vier.
Unangenehm überrascht zeigte sich Auerbachs Pressesprecher Hagen Hartwig am Freitag. „Wir bedauern diese Verzögerung sehr, da das aktuelle Polizeirevier den heutigen Anforderungen in keiner Weise mehr gerecht wird“, erklärte er. Vor allem die bauliche Substanz sei inzwischen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. „Gerade im letzten Winter haben die Beamten speziell unter nassen Wänden schwer gelitten“, so der Pressesprecher. Gleichzeitig liege das Gebäude des ehemaligen Finanzamtes, wo die Bedingungen viel besser seien, inzwischen seit Jahren brach.
erschienen am 17.06.2011 ( Von Bernd Appel