Montag, 21. März 2011
(Sächsische Zeitung)
Und am Morgen vermisst die Polizistin plötzlich ihr Auto
Von Egbert Kamprath
Mit Kriminalität hat Romy Arnold täglich zu tun. Die Altenbergerin ist Polizistin. Jetzt wurde sie selbst Opfer von Einbrechern, die nachts in ihr Haus eingedrungen sind.
Wie immer wollte Romy Arnold am Freitagmorgen mit ihrem Auto zur Arbeit zum Altenberger Polizeiposten fahren. Doch beim Blick aus dem Fenster war sie schockiert. Ihr vor dem Haus abgestellter Skoda Octavia war verschwunden. Doch ihr Schreck sollte kurz darauf noch größer werden, denn die 32-jährige Polizeiobermeisterin musste feststellen, dass in der Nacht nicht nur ihr Auto gestohlen wurde. Die Einbrecher waren auch in ihr Haus gekommen.
„Sie haben die Autoschlüssel von der Flurgarderobe mitgenommen und das Portemonnaie mit den Papieren aus der Handtasche. Ich habe eine Etage darüber geschlafen und nichts davon mitbekommen. Das nimmt mich besonders mit, dass fremde Menschen in meinem Haus unterwegs sind. Zum Glück war meine Tochter in dieser Nacht nicht hier“, so Arnold. Nun macht sie sich Gedanken, wie sie das Haus besser sichern kann. Den Verlust des vier Jahre alten Kombis im Schätzwert von rund 15 000 Euro könne man ja noch als geschehen abhaken. Doch der Einbruch in die unmittelbare Privatsphäre wiege dagegen noch viel schwerer.
Als Polizeibeamtin hat Romy Arnold in ihren 13 Dienstjahren schon oft mit Autodiebstählen in der Region zu tun gehabt, aber die Art, dass sich Täter die Autoschlüssel aus einer Wohnung holen, ist ihr noch nicht untergekommen. „Meistens stechen die Täter die Türen von abgestellten Autos auf, um anschließend damit wegzufahren“.
Letztendlich hatte die Altenbergerin alles wie immer gemacht, als sie ihre Autoschlüssel im Flur ablegte, so wie es wohl die meisten anderen Leute jeden Tag auch tun. Davon waren die Einbrecher offensichtlich auch ausgegangen, als sie sich durch die Hauseingangstür einen Weg ins Innere bahnten.
Weiterer Einbruch entdeckt
Offenbar war sie nicht die einzige Altenbergerin, die am Donnerstag ungebetenen Besuch bekommen hat. Wie jetzt bekannt wurde, sind Einbrecher auch in einem Mehrfamilienhaus an der Hirschsprunger Straße gewesen. Wie ein Anwohner berichtete, ist auf dem Grundstück ein Brecheisen gefunden worden. Offensichtlich wurden die Täter gestört. Aus dem Treppenhaus ließen sie dort lediglich eine Hundeleine mit Marke, einen Regenschirm und eine Büchse Fisch mitgehen. Ob es sich um die selben Täter handelt, ist unklar.
Im Lagezentrum der Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge konnte Polizeihauptkommissar Jan Wagner am Sonntag keinen neuen Stand zu den Vorfällen geben. Er erklärt aber, dass es eher selten vorkommt, dass Täter in Wohnungen einbrechen, um an Fahrzeugschlüssel zu gelangen. Er empfiehlt, besonders im Grenzgebiet Autos immer so gut wie möglich zu sichern. Das kann eine Lenkradkralle sein oder auch ein versteckter Hauptschalter beziehungsweise eine Gangsicherung. Wichtig sei, den Tätern die Arbeit so weit wie möglich zu erschweren, denn Zeit hätten diese eher nicht.