Kriminalität
Gewerkschaft: Zentrales Waffenregister kommt
Die Deutsche Polizeigewerkschaft sieht den Aufbau eines nationalen Waffenregisters nach einigen Streitigkeiten nun auf gutem Weg. Die zentrale Datei entstehe beim Bundesverwaltungsamt – sie soll bis zum 1. Januar 2013 den Betrieb aufnehmen.
Nach dem Amoklauf in Winnenden gab es verstärkt Forderungen nach einer zentralen Waffendatei.
Das sagte der Chef der Gewerkschaft DPolG, Rainer Wendt, der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatte es Unstimmigkeiten darüber gegeben, wo die zentrale Datei angesiedelt sein soll und wer sich primär um den Aufbau kümmert. Nun haben nach Angaben von Wendt das Bundesinnenministerium und das Land Baden-Württemberg die Federführung.
Derzeit speichern 577 Behörden – Polizei oder Kommunen – die Angaben über Schusswaffen. Sie sind nicht miteinander vernetzt. Die neue Datenbank soll die Informationen zentral speichern. „Die dezentralen Systeme werden als redundante System fortgeführt“, sagte Wendt. Der Weg einer Waffe solle künftig vom aktuellen Besitzer bis zum Hersteller oder Importeur zurückverfolgt werden können.
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Nach dem Amoklauf in Winnenden, bei dem im März 2009 ein 17- jähriger Amokläufer mit einer Kurzwaffe fünfzehn Menschen und sich selbst erschoss, hatte es verstärkt Forderungen nach einer zentralen Waffendatei gegeben. Für die Polizei sei das Register wichtig, um bei Einsätzen frühzeitig darüber informiert zu sein, welche Bürger Waffen zu Hause hätten, sagte Wendt.
Focus, 14.06.2010