Halbjahresfazit der neuen DPolG Sachsen

Viele Tage, mehrere Wochen, einige Monate, sind vergangen seit dem der neue Vorstand das Amt übernommen hat. Nicht immer war es leicht und uns wurden bewusst Steine und mitunter sogar riesige Felsblöcke in den Weg gelegt. Genau in diesen neuen Weg, den wir für euch gehen wollten.

Manch einer mochte diese Veränderung nicht und tat alles um uns diesen Neustart so schwer wie möglich zu machen, leider mitunter bis heute und das zum Teil noch öffentlich in unseren Medien. Doch wir waren uns einig, dass wir uns davon nicht abbringen lassen. Die Arbeit für euch, ist unsere neue Herausforderung geworden. Eine Herausforderung mit Hindernissen, was soll’s. Die gibt man nicht einfach auf.

Gemeisterte Schwierigkeiten machen uns stark für euch. Aufgeben ist ein Wort, was ich, Cathleen Martin, nur aus dem Duden kenne. Dieses Wort gibt es in meinem Leben nicht.
Wir nahmen also diese Herausforderung an. Noch lange ist nicht alles geschafft, was wir schaffen wollten, aber das werden wir auch noch auf den richtigen Weg bringen. Für euch als Mitglieder und auch für die Nichtmitglieder, um weitere Veränderungen für unsere Polizei zu erreichen.

Wir übernahmen die Amtsgeschäfte und ordneten und sortierten über Tage Unterlagen. Aber immer wenn man denkt, man kann etwas in Ruhe machen, kommt etwas dazwischen. Gleich das erste Wochenende nach Übernahme, fand die Konferenz aller Landesvorsitzenden in Leipzig statt und das auch noch unter unserer Leitung. Keiner von uns hatte jemals für alle Vorsitzenden der Bundesländer so etwas organisiert und durchgeführt. Das Wasser in das wir, leider ohne Unterstützung des alten Vorstandes geworfen wurden, war anfänglich sehr kalt. Schnell reichten uns alle Vorsitzenden, gemeinsam mit unserer Bundesleitung, die Hände und lernten uns mit Rat und Tat das richtige Schwimmen im in diesem kalten Wasser. So entstanden die Kontakte zu jeden Einzelnen von ihnen. Die Kontakte, die wir auch sehr gern pflegen und die uns immer wieder Türen öffnen. Unsere Bundesleitung, unter Rainer Wendt und die Leitung des SBB, unter Gerhard Pöschmann und Beatrice Hala, kamen uns mit offenen Armen entgegen. Inzwischen hat sich eine tolle Zusammenarbeit entwickelt, in der auch großer Wert auf unserer Meiningen und auf unsere Ideen gelegt wird. Ebenso in Politik und Polizeiführung, hört man gern, was wir zu sagen haben.

Es waren viele kleine Gespräche und Vorstellungsrunden, die mitunter mühevoll erschienen, aber sie führten zum richtigen Weg. Sie brachten uns endlich alle an einem Tisch. Sie führten zu zahlreichen Einladungen zu Personalversammlungen, zu vielen persönlichen Gesprächen mit unseren Leitern der Direktionen und zu vielen Gesprächen mit euch als Kollegen. Was uns besonders freut. Sicher konnte ich noch nicht bei allen Kollegen sein, aber gern könnt ihr mich jederzeit kontaktieren. Da ich leider nicht freigestellt bin und nicht immer sofort ans Telefon gehen kann, verspreche ich euch jederzeit zurück zu rufen. Nur ihr seid der Grund für meine Arbeit bei der DPolG. Nur ihr und eure Sorgen, sind das was für uns wichtig ist.

Das hat unserer Politik inzwischen auch verstanden und reagiert darauf.

So auch am 08.04.2016. An diesem Tag lud unser Innenminister Markus Ulbig erstmals unsere Polizeiführung mit dem Landespolizeipräsidenten Herrn Georgie, seinem Stellvertreter Herr Hanitzsch und alle drei Gewerkschaften an einen Tisch. Drei Gewerkschaften, die auch in Zukunft gemeinsame Gespräche in diesen Runden führen werden. Gespräche, die Einheitlichkeit in der Problembewältigung demonstrieren. Gespräche, die sehr sachlich und dennoch viel Kritik beinhalten. Denn ich als Landesvorsitzende bin kein Mensch der mit seiner Meinung inne hält. Fast 25 Jahre im Polizeidienst lassen die Wirklichkeit des Dienstes nicht ungeachtet. Die Erwähnung dieser Wirklichkeit, so dachte ich, verschließt sich uns die Türen zur Politik. Doch falsch, gerade diese Wirklichkeit sachlich herüber gebracht, hat uns die Türen geöffnet und zu Gesprächen geführt. So waren und werden wir zu Gast als Sachverständige zu Anhörungen im sächsischen Landtag sein. So dürfen wir in mehreren Kommissionen des SBB tatkräftig mitarbeiten und sind dort herzlich willkommen.

Unser Neujahrsempfang brachte endlich die Ausrüsterfirmen, die Polizeiführung und unsere Politiker an einem Tisch. Siehe da, plötzlich gab es eine Gelegenheit die Neuste verfügbare Technik, die euch allen Sicherheit und Entlastung bringen soll, zu präsentieren. Einfach mal, weil wieder miteinander gesprochen wurde. Und die Kollegen, welche an diesem Tag erst spät von der Bombenentschärfung in die Bereitschaftspolizei zurück kehrten, freuten sich noch über Speisen und Getränke. Das ist es, was wir wollen. Wir wollen euer Sprachrohr zur Politik sein.

Ich, Cathleen Martin, für euch, wenn ihr mir helft und eure dienstlichen Probleme anvertraut! Denn nur das Wissen über eure Sorgen und Probleme, können im Kampf gegen Sparpolitik und Bürokratie helfen.

Ich möchte nicht Politiker, sondern Gewerkschaftler sein. Dafür steht unser gesamter neuer Landesvorstand. Unser neuer Landesvorstand hat seine Tätigkeit aufgenommen und jeder hat sich in sein Aufgabengebiet eingearbeitet.

So konnten wir unsere Personalratswahlen mit „ kleinen lieben Engeln“ im Hintergrund gut organisieren. Danke an diese, ihr seid unbezahlbar. Sie sind der Lohn für unsere Arbeit, sie sind die Kraft die uns und euch nach vorne bringt. Wir sind auch sehr froh, dass sich Professor Dieter Müller entschlossen hat, mit dem neuen Landesvorstand diesen Weg zu gehen. Er wurde erst nach den Neuwahlen Mitglied und bot sofort seine Unterstützung für die DPolG Sachsen und seine Kandidatur für den Hauptpersonalrat an.

Auch in diesem Punkt sind wir auf dem richtigen Weg. Ich selber kenne den Weg über die Bereitschaftspolizei, über den Streifendienst, über eine zivile Einheit bis jetzt hin zum Komm.11 der Kriminalpolizei der PD Leipzig. Ich kenne Abordnungen an andere Dienstellen, die einen mal aus dem Kalten überreichte werden, oder Umsetzungen, die nicht wirklich direkt dort hin führen, wo man hin wollte. Ich weiß wie man sich neu orientieren muss, wenn sie die Struktur ändern, denn keiner hat mehr Strukturen verändert, wie Grimma, Westsachsen und dann wieder Leipzig. Mein Weg war auch nicht immer gerade und einfach.

Ich kann nur jeden Einzelnen bitten, uns bei den Personalratswahlen zu unterstützen. Jede einzelne Stimme bringt uns einer Frei- oder Teilfreistellung und damit mehr Zeit für die Arbeit für euch, näher. Zeit, die ich momentan aus Überstunden und Urlaub aufbringe. Ja…, damit ich in der Woche Dienstfrei für die Gewerkschaft bekommen kann, gehe ich am Wochenende zu Sonderdiensten oder manche Bereitschaften.
Aber das tue ich gern für euch, auch wenn mich mancher dafür für verrückt erklärt. Lasst sie doch… Ich weiß, dass nur die Listen der Gewerkschaften euch alle weiter bringen. Den Mut und den Fleiß der Kollegen der freien Listen in allen Ehren, aber diese werden nicht vom Präsidenten und Fraktionen zum Gespräch geladen und können euch zwar im Personalrat vertreten, aber die anderen Türen, die Lösungen bringen, bleiben verschlossen.
Selbst der Finanzminister Dr. Unland musste lernen, meine Meinung zu ertragen, als er dem Landeshauptvorstand des SBB sagte, dass die Polizei keine Überstunden mehr hat. Ich erklärte ihm schnell, wie ein Stundenzettel am Jahresende aussieht und arbeitet und das ich selber seit Jahren Stunden und Urlaubstage mit mir umher trage. Darauf fand er nur die Antwort: „Na und!“. Dies war zwar nicht für mich zufrieden stellend, aber alle anderen mit anwesenden Beamtengewerkschaften, verständigten sich über einen gemeinsamen Kurs. Leider musste unser Finanzminister danach schnell weg, aber er wird die DPolG Sachsen, so schnell nicht vergessen. Er wird wissen, dass wir so nicht mit uns umgehen lassen, wie es bisher war.
Im Gehen bot er dann fortführende Gespräche an.

Wir kämpfen für euch, wenn ihr für uns bei der Personalratswahl kämpft. Das ist ein Versprechen.
DPolG Sachsen.

Cathleen Martin
Landesvorsitzende

Im Archiv stöbern