Deutsche Polizeigewerkschaft Sachsen warnt vor Corona-Kollaps in
der Sächsischen Polizei

Über 400 mit dem Corona-Virus infizierte und über 600 Beschäftigte stehen der
Sächsischen Polizei derzeit nicht mehr zur Verfügung. Bei um die 14000
Beschäftigten der Sächsischen Polizei entspricht dies einer vergleichbaren Inzidenz
von über 4000, Tendenz stark steigend.

Die Landevorsitzende Cathleen Martin ruft zum sofortigen Handeln auf. Immer
mehr Kollegen erkranken und Dienststellen sind kräftemäßig an Limit. Noch kann der
nötige Dienstbetrieb aufrechterhalten werden, aber wie lange noch?
Leider wurde seitens des Freistaates Sachsen bisher versäumt, die nötigen
Impfungen für seine Beschäftigten zu beschaffen. Die vierte Welle kam für das
Sächsische Staatsministerium des Inneren offenbar unverhofft und erwischte dieses
überraschend und mit der vollen Härte. Dies hätte verhindert werden können!
Zu einem hätte man die Impfkampagne nicht zur Mitte dieses Jahres einstellen,
sondern fortführen bzw. spätestens im September 2021 wieder aufnehmen müssen.
Inzwischen scheint das Kind in den Brunnen gefallen zu sein und die Amtsärzte der
Sächsischen Polizei kollabieren angesichts der hohen Zahl von erkrankten Beschäftigten.
Sie hatten sich im Sommer 2021 für die Beschaffung von Impfstoff und der
Fortführung der Impfmaßnahme stark gemacht. Doch leider ohne Erfolg!

Cathleen Martin sagt dazu, dass es sich für sie ganz klar um eine Geldfrage
gehandelt hat und man offensichtlich an der falschen Stelle sparen wollte.
Durch einschlägige Institute wurde bereits seit längerem zu Booster-Impfungen
aufgerufen und es war klar, dass diese zwangsläufig erfolgen müssen. Zumal viele
Beschäftigte mit dem Impfstoff Johnson & Johnson geimpft sind. Diese Erstimpfung
konnte man über den Amtsarzt beziehen, die Booster-Impfung jedoch nicht.

Auch einer Erhebung unter der Azubis der Neueinstellung zum 01.09.2021 über die
Impfbereitschaft wurde durchgeführt, aber kein Impfstoff beschafft. Aktuell wird die
Impfbereitschaft unter den restlichen Beschäftigten erhoben und es soll Impfstoff
beschafft werden.
Doch wie lange dauert dies noch?
Warum wird die innere Sicherheit so auf die leichte Schulter genommen?

Die Deutsche Polizeigewerkschaft Sachsen fordert:
– sofortige Beschaffung vom Impfstoff in ausreichende Menge,
– mobile Impfteams, welche in die Dienststellen fahren (für die Grippeimpfung
sind diese ja auch vorhanden)
– Prüfung der Möglichkeit von Homeoffice bei geeigneten Dienstposten, um
gesunde Polizeibeamten in Reserve zu haben

Die Landesvorsitzende Cathleen Martin appelliert: „Werte Politiker, lasst eure
Polizeibeamten und damit eure Bevölkerung nicht im Stich. Wir sorgen für die
Sicherheit aller!“

Cathleen Martin
Landesvorsitzende DPolG Sachsen

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